Paraguay: In jedem Jugendlichen im Gefängnis entdecke ich Jesus
Ines Schaberger - Vatikanstadt
In Paraguay kommen nur die allerärmsten ins Gefängnis, sagt Pater Pedro Kühlcke. Junge Männer aus zerrütteten Familien, Drogensüchtige, wenig Privilegierte. Der Schönstattpater besucht sie regelmäßig im Jugendgefängnis.
„Viele Jugendliche kommen einigermaßen gut aus dem Gefängnis, werden aber sehr schnell wieder rückfällig – weil sie dort doch nicht lernen, mit dem Leben zurecht zu kommen. Es braucht andere Lösungen“, ist er überzeugt.
Eine neue Chance nach dem Gefängnis
Eine „andere Lösung“ versucht das Zentrum „Casa Madre de Tuparenda“ der Schönstatt-Bewegung. Hier bekommen die Jugendlichen nach ihrem Gefängnisaufenthalt eine Chance, in das wirtschaftliche und soziale Leben integriert zu werden.
Für ihre Ausbildung in der Bäckerei, Näherei und Landwirtschaft werden die jungen Männer bezahlt. Tagsüber sind sie im Zentrum, abends wird von ihnen erwartet, dass sie die Schule nachmachen. Sie spielen Fußball, lernen Gitarre und können, wenn sie wollen, die Messe besuchen. Es handelt sich um das erste Zentrum dieser Art in Paraguay. Das Geheimrezept seines Erfolges?
Kraft für seine Aufgabe gäbe ihm der Rückhalt seiner Gemeinschaft über die Grenzen Paraguays hinaus und die Begegnung mit den Jugendlichen.
Ob ein derartiges Programm auch in Europa funktionieren würde, könne er nicht beantworten, so der Schönstatt-Pater. Wichtig seien der finanzielle Aspekt, also die Jugendlichen für ihre Ausbildung auch zu bezahlen, und dass die persönliche Ebene, die Herzlichkeit, stimme. Pater Pedro Kühlcke träumt davon, das Konzept auf ganz Paraguay auszuweiten – und auch Angebote für erwachsene Häftlinge zu schaffen.
(vaticannews)
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