Togo: Präsident bedroht Erzbischof
Wie das schweizerische Nachrichtenportal cath.ch am Montag berichtete, haben der Erzbischof und sein Sprecher Marc Mondji Telefonanrufe mit Morddrohungen erhalten. Diese hätten laut Mondji gesagt, „dass unser Leben in Gefahr ist, und dass wir aufhören müssen zu tun, was wir tun, oder das Land verlassen sollen“. Sollte den beiden etwas zustoßen, könne das „nur vom Staatsoberhaupt und seinen Mitarbeitern kommen“, sagte der Erzbischof.
Togo wird von der Familie Gnassingbé schon seit einem halben Jahrhundert autokratisch geführt. Der 89-Jährige emeritierte Erzbischof will „einen politischen Wechsel“ bei der Präsidentschaftswahl, die im Februar oder März 2020 stattfinden soll. Obwohl Kpodzro bereits im Jahr 2007 offiziell in den Ruhestand trat, hörte er nie auf, die politischen Vorgänge in seiner Heimat aufmerksam zu beobachten.
Opposition fordert transparente Wahlen
So empfing der Erzbischof am vergangenen Dienstag Verantwortliche der Zivilgesellschaft und Vertreter der 14 Oppositionsparteien, darunter potenzielle Präsidentschaftskandidaten. Ebenfalls anwesend waren der derzeit amtierende Präsident, der das Amt 2005 von seinem Vater übernommen hatte und bald für eine vierte Amtszeit an der Spitze des Landes stehen könnte. Man besprach den Wahlprozess, der transparenter werden solle, sowie die Wiederherstellung des Verfassungsgerichts.
Hintergrund
Die Beziehungen zwischen der Regierung und der katholischen Kirche in Togo sind so angespannt, dass sich die Regierung weigerte, katholische Beobachter bei den Parlamentswahlen im Dezember 2018 zu akkreditieren. Papst Franziskus empfing Präsident Gnassingbé bereits zwei Mal, um mit ihm über Frieden, Sicherheit und Stabilität in der Region zu sprechen.
(cath.ch/ibc/be – isc)
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