Argentinien: Erzbischof stellt sich hinter neuen Staatspräsident
In seiner ersten Rede zitierte Präsident Fernández vor der gesetzgebenden Versammlung mehrmals Papst Franziskus. Unter anderem kritisierte er wie sein argentinischer Landsmann im Vatikan die „Wegwerfkultur" und sprach von „Inklusion und Gerechtigkeit“. „Die Ausgegrenzten und Ausgeschlossenen unseres Heimatlandes“, so der neue Präsident, „brauchen nicht nur ein Stück Brot, das an unserem Tisch übrig bleibt. Sie müssen am selben Tisch sitzen und Gäste am großen Tisch einer Nation sein, die unser gemeinsames Haus sein sollte".
Zudem machte sich der neue Präsident Argentiniens das Bild vom „gemeinsamen Haus" zu eigen, das es zu pflegen gelte. Er kündigte an, dass die Arbeit des Umweltministeriums sich an der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus inspirieren werde, die Fernández als „globale Magna Charta der Ethik und der Ökologie" bezeichnete.
Es gibt auch Differenzen
Erzbischof Victor Manuel Fernández begrüßte die Botschaft des neuen Präsidenten, weil sie zu einer Überwindung der gesellschaftlichen Spaltung und zu einem friedlichen Miteinander aufgerufen habe. Die katholische Kirche werde den politischen Prozess innerhalb des Landes und der Provinz begleiten, so der Erzbischof. Es gebe allerdings auch Differenzen wie die unterschiedliche Position in der Frage der Liberalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, bei der Präsident Fernandez einen baldigen Vorstoß angekündigt hatte.
Alberto Fernández, Vorsitzender der Partei „Frente de Todos“, hatte gemeinsam mit der ehemaligen Präsidentin Cristina Kirchner (2007-2015) im Oktober die Wahlen klar gewonnen und den konservativen Amtsinhaber Mauricio Macri abgelöst. Fernández leistete bei seiner Vereidigung die Schwurformel „für Gott, das Vaterland und die heiligen Evangelien".
Im Wahlkampf hatten sich zahlreiche prominente katholische Armenpriester aus der bevölkerungsreichen Provinz Buenos Aires hinter Fernández gestellt und ihm ihre Unterstützung zugesichert.
(fides/kap – gs)
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