Jesuitenorden in Chile schließt Mitglied wegen Missbrauchs aus
Die zuständige Stelle im Vatikan hatte es nach einer eingehenden Untersuchung als erwiesen angesehen, dass der Ordensmann zwischen 1968 und 1995 hinweg fünf zum Tatzeitpunkt unter 16-Jährige missbraucht habe. Das Dekret des Generaloberen untersagt dem Priester nun zeitlebens die öffentliche oder private Ausübung sakramentaler Handlungen oder pastoraler Dienste. Dies gilt auch für den Kontakt zu Minderjährigen. Gemäß den Bestimmungen des Kanons 695 des Kirchenrechts werde der Pater auch aus dem Orden entlassen, hieß es auf der Homepage der Ordensprovinz weiter.
In Anbetracht seines hohen Alters werde der 96-Jährige weiter in Einrichtungen des Jesuitenordens wohnen und medizinisch betreut. Den Betroffenen sicherten die Jesuiten zu, die notwendigen Mittel bereitzustellen, um zur Heilung beizutragen. Die Vorwürfe gingen im Februar 2018 beim Orden ein.
Erst vor Kurzem hatte Franziskus den ehemaligen Ordinariatskanzler der Erzdiözese Santiago de Chile, Oscar Munoz Toledo, aus dem Klerikerstand entlassen. Medienberichten zufolge ermittelt Chiles Justiz derzeit in mehr als 150 Verdachtsfällen wegen Missbrauchs gegen 219 Kirchenmitarbeiter. Bei den mutmaßlichen Opfern gehe es um 241 Personen, von denen 123 zum Tatzeitpunkt minderjährig gewesen sein sollen.
(pm - cs)
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