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Straßenproteste gegen das neue indische Staatsbürgerschaftsgesetz Straßenproteste gegen das neue indische Staatsbürgerschaftsgesetz 

Indien: „Neues Staatsbürgerschaftsgesetz ist verfassungswidrig"

Der Jesuitenpater Cedrik Prakash vom Jesuit Refugee Service verurteilt das neue indische Staatsbürgerschaftsgesetz (Citizenship Amendment Act 2019). Das Gesetz ist bereits vom Parlament gebilligt worden und wurde am 12. Dezember nach der Unterzeichnung durch den indischen Präsidenten verkündet.

„Das neue Staatsbürgerschaftsgesetz ist eindeutig diskriminierend und verfassungswidrig und widerspricht dem demokratischen Geist Indiens", wird Pater Prakash vom vatikanischen Fides-Dienst zitiert.

Die neue Bestimmung berechtigt Einwanderer aus verschiedenen Religionsgemeinschaften (Hindus, Christen, Buddhisten, Sikhs und Zoroastrer) aus Afghanistan, Bangladesch und Pakistan zur Staatsbürgerschaft, wobei es Einwanderer mit muslimischer Religion weitestgehend ausschließt. Die Regierung unterscheidet dabei zwischen Muslimen, die als „illegale Einwanderer" gelten, und „Flüchtlingen", die versuchen, der Verfolgung in ihrem Herkunftsland zu entgehen.

Plan zur Errichtung eines „Hindukönigreichs"

„Das Gesetz hat einen diskriminierenden Charakter“, so Pater Prakash. „Es gibt einen Plan zur Errichtung eines ,Hindukönigreichs' in Indien, wie es bereits in den 1930er Jahren unter extremistischen hinduistischen Gruppen versucht wurde. Dank aufgeklärter Inder wie Gandhi, Nehru, Patel, Ambedkar und anderen ist dieser Plan gescheitert. Doch diese Mentalität ist heute unterschwellig wieder auf dem Vormarsch".

Und der Jesuit fährt fort: „Der sogenannte ‚humanitäre Ansatz‘ gegenüber in anderen Ländern verfolgten Minderheiten sollte, wenn er authentisch wäre, auch für Rohingya aus Myanmar, Tamilen und Singhalesen aus Sri Lanka, afghanische Hazara und Ahmadi aus Pakistan gelten. Wenn es einen wirklich humanitären Ansatz gäbe, sollte er niemanden diskriminieren."

Einzige Möglichkeit: ziviler Ungehorsam

Nach Ansicht von christlichen Menschenrechtsaktivisten in Indien, „muss der nächste Schritt in einer Aufforderung an den Obersten Gerichtshof bestehen, das Gesetz für verfassungswidrig zu erklären", stellt er fest. „Die einzige Möglichkeit für uns ist der zivile Ungehorsam. Mehrere bedeutende Bürger haben sich zum zivilen Ungehorsam bekannt. Um unsere Identität und Demokratie zu schützen, müssen wir uns von Mahatma Gandhi inspirieren lassen, der den Ungehorsam als eine gewaltlose Form von Widerstand und Rebellion betrachtete.“

„Wir müssen schnell handeln, um sicherzustellen, dass das Gesetz zur Änderung der Staatsbürgerschaft zurückgezogen wird, bevor Extremisten die Kontrolle über unser Leben und die Nation übernehmen“, so der Jesuitenpater abschließend.

(fides - tr)

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19. Dezember 2019, 11:16