„Kairos im Nahen Osten“: Neue Wege für die Kirche
Der Weg soll bei der nächsten Generalversammlung des MECC im September 2020 beschlossen werden. Pater Gabi Hashem, Leiter der Abteilung für Theologie und Ökumene des MECC, begrüßte die Teilnehmenden im „Bethania-Zentrum“ im libanesischen Harissa. Anschließend erörterten sie ein Arbeitsdokument, das theologische und spirituelle Ansätze für die Analyse der Situation enthält, mit der sich die Christen im Nahen Osten konfrontiert sehen. Einen besonderen Akzent setzt das Dokument auf den Beitrag der Kirchen im öffentlichen Raum.
Souraya Bechealany, die Generalsekretärin des MECC, betonte die Wichtigkeit des „Kairos“-Projekts, das eine „realistische und gleichzeitig prophetische“ Sicht der Situation der Christen in der Region fördern soll. Pater Hashem erinnerte an die Notwendigkeit, von der Option für die Armen auszugehen, um die kirchliche Praxis auch im Nahen Osten neu auszurichten.
Am 2. September war eine MECC-Delegation unter Leitung von Souraya Bechealany durch Papst Franziskus im Vatikan empfangen worden. Bei dieser Gelegenheit wurde dem Papst auch das „Kairos“-Projekt vorgestellt. Papst Franziskus hatte dem MECC und dessen Initiativen bei dieser Gelegenheit seinen Segen erteilt und die Mitglieder des Rates aufgefordert, ihre Entscheidungen und Maßnahmen auf der synodalen Erfahrung aufzubauen, die das Wirken des Heiligen Geistes im kirchlichen Leben deutlich macht.
Der 1974 in Nicosia gegründete Kirchenrat MECC mit Sitz in Beirut soll das Miteinander der Kirchen im Nahen Osten zu Themen von gemeinsamem Interesse und die Überwindung von zwischenkirchlichen Konflikten fördern. Im MECC sind alle Kirchenfamilien (katholisch, orthodox, orientalisch-orthodox, reformatorisch) vertreten. Bechealany ist maronitische Christin und lehrt Theologie an der Université Saint-Joseph in Beirut. Sie amtiert seit Januar 2018 als Generalsekretärin des MECC und brachte seither mit ihrem Team einen Prozess zur Umstrukturierung des kirchlichen Gremiums auf den Weg.
(poi – tr)
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