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Moskauer Patriarch plant Konzil zu Ukrainekrise in Weltorthodoxie

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. will ein Bischofskonzil seiner Kirche zum Streit der Weltorthodoxie über die Ukraine einberufen. Das Konzil solle in naher Zukunft stattfinden, berichtete der Fachdienst „Ökumenische Information" der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in seiner aktuellen Ausgabe.

Kyrill formulierte als Ziel des Konzils, „unsere Haltung in Bezug auf das Schisma und zu denjenigen unserer Brüder klar zu bestimmen, die diese Schismen bedauerlicherweise unterstützen". Es äußerte sich am 2. Dezember in Moskau. Das russisch-orthodoxe Bischofskonzil kam zuletzt vor zwei Jahren zusammen. Einberufen werden diese Beratungen aller Bischöfe jeweils vom Leitungsgremium des Moskauer Patriarchats, dem Heiligen Synod.

„Fürs erste weiß niemand, wohin diese ganze Situation führt", wird der Patriarch auf der Website seiner Kirche zitiert. „Natürlich beten und bemühen wir uns darum, dass die Mächte des Bösen die Einheit der Orthodoxen Kirchen nicht zugrunde richten." In dieser „sehr komplexen Zeit" könne die russisch-orthodoxe Kirche die Prüfungen besser bestehen, wenn sie geschlossen auftrete. Zu bewahren seien die Reinheit der Orthodoxie und die kanonische Ordnung. Man dürfe „keinen Tricks, die von außen und manchmal auch aus dem Inneren der Kirche herrühren", nachgeben.

„Es ist erstaunlich, wie sich unsere orthodoxen Brüder unter dem Einfluss äußerer politischer Faktoren auf den Weg machen, Schismatiker anzuerkennen“

„Es ist erstaunlich, wie sich unsere orthodoxen Brüder unter dem Einfluss äußerer politischer Faktoren auf den Weg machen, Schismatiker anzuerkennen - Menschen, die über keine rechtmäßige Ordination verfügen, in Wirklichkeit Laien sind, die sich selbst als Geistliche bezeichnen", so Kyrill weiter. Besonders gefährlich und traurig sei, dass die Schismatiker von kanonischen Landeskirchen und nicht wie früher von einigen Randgruppen unterstützt würden.

Die russisch-orthodoxe Kirche sieht im südlichen Nachbarland die ihr unterstehende ukrainisch-orthodoxe Kirche bedroht. Die mit dieser konkurrierende, neue eigenständige (autokephale) Kirche der Ukraine brandmarkt sie als „schismatisch".

Vor einem Jahr wiederrief das Moskauer Patriarchat die Kirchengemeinschaft mit dem orthodoxen Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel. Damit protestierte es gegen die Konstantinopler Unterstützung für die Gründung der von Moskau unabhängigen orthodoxen Kirche in der Ukraine.

Die meisten orthodoxen Landeskirchen haben die neue Kirche in der Ukraine bisher nicht anerkannt. In den vergangenen Wochen stellten sich aber die griechisch-orthodoxe Kirche und das Patriarchat von Alexandrien an die Seite des Ökumenischen Patriarchats.

(kna – gs)

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10. Dezember 2019, 11:20