Syrien: Großteil der Menschen lebt unter Armutsgrenze
In verschiedenen Regionen Syriens würden keine Bomben mehr fallen, aber viele Leute seien von der „Bombe der Armut“ betroffen, so Zenari. Zu den Betroffenen zählten vor allem auch die Kinder.
Der Kardinal erinnerte daran, dass nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation 54 Prozent der Krankenhäuser in Syrien geschlossen oder nur im Teilbetrieb geöffnet sind. Er rief zur Hilfe für die von ihm unterstützte Aktion „offene Krankenhäuser“ auf, in deren Rahmen in den beiden vergangenen Jahren 30.000 mittellose Patienten behandelt wurden. Dieses Resultat sei ermutigend, weil es nicht nur um die Heilung der Kranken gehe, sondern auch um die „Wiederherstellung des gesellschaftlichen Miteinanders“ von Christen und Muslimen, so Zenari. Beeindruckend sei die Dankbarkeit notleidender muslimischer Familien, die in christlichen Krankenhäusern Hilfe erfahren.
NGO: Lage in Aleppo nach wie vor schwierig
Die französische katholische Hilfsorganisation „Oeuvre d'Orient“ hat unterdessen auf die nach wie vor schwierige Situation in Aleppo aufmerksam gemacht. In der Stadt gebe es zwar keine Kämpfe mehr. Aber es gebe immer wieder Artillerie-Angriffe aus Dörfern in der nach wie vor von islamistischen Rebellen kontrollierten benachbarten Provinz Idlib. Ende November seien sieben Personen bei einem solchen Angriff getötet worden. In der Bevölkerung herrsche die latente Furcht, dass die Kämpfe wieder beginnen.
Die Versorgung mit Benzin, Heizöl und Gas sei nach wie vor nicht zufriedenstellend, daher gebe es Schwierigkeiten beim Heizen und beim Reisen. Der maronitische Erzbischof der Stadt, Joseph Tobji, verwies im Gespräch mit dem „Oeuvre d'Orient“-Vertreter in Syrien auf die Probleme der Wintersaison, viele Familien hätten keine Möglichkeit zum Heizen. 650 Familien seien völlig auf die kirchliche Nahrungsmittelhilfe angewiesen.
(kap – mg)
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