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Syrien: Endlich gab es was zu feiern

Das Krisenland im Nahen Osten sorgt immer für besorgniserregende Nachrichten, doch diesmal gibt es eine erfreuliche Meldung: Nuntius Mario Zenari konnte im kriegsgebeutelten Aleppo mit den katholischen Armeniern das Marienfest in der neuen Kathedrale feiern. „Die Christen hier hatten das nötig“, fasst Kardinal Zenari den Festtag zusammen.

Mario Galgano und Gabriella Ceraso – Vatikanstadt

Es sei ein schönes Fest gewesen, auch weil Vertreter anderer christlichen Kirchen - von protestantischen als auch orthodoxen Kirchen - dabei waren, so Kardinal Zenari am Tag nach der Feier im Gespräch mit Radio Vatikan. Die Kirche der armenisch-katholischen Gemeinde wurde innerhalb kürzester Zeit wieder renoviert. Auch Papst Franziskus sandte aus diesem Anlass eine Grußbotschaft, wie Kardinal Zenari uns bestätigt.

„Es waren auch unsere muslimischen Freunde dabei,  genauso wie Vertreter der Regierung. Das war nicht nur ein Fest für die armenisch-katholische Kirche, die ihre Kirche in ihrer alten Schönheit wiederentdecken konnte. Es war auch ein Tag der Hoffnung und das ist, was die Menschen hier sehr brauchen.“

Zum Nachhören

Papst dankt für Treue

Der Papst habe in seiner Botschaft die Treue der armenischen Katholiken in Syrien hervorgehoben, sagt Zenari. Vor allem habe Franziskus an ihr Leid während des jüngsten Bürgerkriegs erinnert. Gleichzeitig habe er sie ermutigt, weiter in Syrien zu bleiben und Zeugen des „auferstandenen Herrn“ zu sein. Damit seien die Christen in Syrien ein Hoffnungszeichen für die gesamte syrische Gesellschaft.

„Es fehlt ein wirtschaftliches Wachstum. Alles steht noch still und das führt zu Armut. Das kann man hier noch mit Händen greifen. Gemäß den Erhebungen der Vereinten Nationen leben etwa 80 Prozent der Syrer unter der Armutsgrenze. Deshalb war das Fest der Kathedraleneinweihung am Sonntag ein so wichtiges Zeichen. Es gibt zum Glück auch andere Kirchen, die wieder ihre Tore öffnen, nachdem man sie renoviert hat. Nun wartet ganz Syrien darauf, dass das Land wiederaufgebaut wird.“

Wie in alten Zeiten

Man habe bei der Kirchweihe das „alte“ Mosaik Syriens erlebt, so Kardinal Zenari. Syrien sei ein buntes, offenes Land gewesen, in dem die verschiedenen Religionsgemeinschaften friedlich miteinander lebten.

„Gestern haben wir jenes Zusammenleben der verschiedenen Religionsgemeinschaften wiedererlebt. Wir hoffen sehr, dass das, was am Sonntag geschehen ist, ein wichtiger Beitrag sein kann, damit es zu einem echten Versöhnungsprozess in Syrien kommen kann.“

(vatican news)

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09. Dezember 2019, 11:48