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Ein Farmer in Kenia versucht, den Heuschreckenschwarm von seinem Feld zu vertreiben Ein Farmer in Kenia versucht, den Heuschreckenschwarm von seinem Feld zu vertreiben 

UNO schlägt Alarm: Heuschreckenplage überzieht Ostafrika

Im östlichen Afrika verschärft sich die Lage: Immer größere Heuschreckenschwärme fallen über Äthiopien, Somalia und Kenia her und hinterlassen eine Schneise der Verödung. Internationale Hilfsorganisationen und die Vereinten Nationen zeigen sich beunruhigt.

„Eine nie da gewesene Situation“: so beschreiben die Vereinten Nationen die Heuschreckenplage, die seit Monaten Ostafrika heimsucht. Eine Katastrophe ähnlichen Ausmaßes erlebten Somalia und Äthiopien das letzte Mal vor rund 25 Jahren, in Kenia ist es gar 70 Jahre her, dass Wanderheuschrecken in vergleichbarer Stärke auftraten. Auch Südsudan und Uganda müssen fürchten, ihre Ernten an die Parasiten zu verlieren.

Starke Regenfälle Ende des vergangenen Jahres hatten ideale Bedingungen für eine rapide Vermehrung der Heuschrecken geschaffen - und die Situation könnte sich noch weiter verschlimmern. Neben Ostafrika haben sich die Wanderheuschrecken auch in Indien, Iran und Pakistan spürbar vermehrt, so dass bereits im Frühjahr mit dem Auftreten neuer Schwärme zu rechnen ist.

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Lokale Autoritäten stoßen an ihre Grenzen 

Auch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen schlägt Alarm: „Die Geschwindigkeit, mit der sich die Parasiten ausbreiten und das Ausmaß des Befalles gehen derart über das Normalmaß hinaus“, so eine Stellungnahme der FAO, „dass die lokalen und nationalen Autoritäten an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gestoßen sind.“ Die Sonderorganisation der Vereinten Nationen schätzt, dass die Anzahl der Heuschrecken bis zum kommenden Juni um das 500-fache gestiegen sein könnte.

50 Millionen Dollar Kosten nur für die Schädlingsbekämpfung

„Die Dimensionen der Schwärme sind enorm, man spricht von rund 150 Millionen Insekten pro Schwarm, was etwa einer Ausdehnung von 2,5 Quadratkilometern entspricht“, erläutert der Agronom Riccardo Bubbolini von der christlichen Hilfsorganisation CEFA, die sich der landwirtschaftlichen Ausbildung in benachteiligten Landstrichen wie Afrika und Lateinamerika verschrieben hat. „Die Schwärme ziehen von Somalia in Richtung Kenia und befinden sich 400 Kilometer vor Nairobi.“

Die Parasiten befallen insbesondere Felder, auf denen Weizen, Bohnen und Hirse angebaut werden. Der Schaden, den sie bislang angerichtet haben, ist kaum bezifferbar, doch vor allem wächst wegen der ausgefallenen Ernten die Angst vor einer Hungerkrise in den betroffenen Regionen. „Bislang hat man nur eine Berechnung darüber angestellt, was es kosten würde, die Anzahl der Insekten zu reduzieren. Allein die Kosten für die Pestizide, die verteilt werden müssten, um die Schwärme zu reduzieren, belaufen sich auf etwa 50 Millionen.“

„Die Zonen, durch die die Schwärme bereits gekommen sind, sind praktisch blattlos“

Um ein Vielfaches höher dürften jedoch die Kosten für die ausgefallenen Ernten ausfallen, schildert der Experte die drastischen Auswirkungen eines vorbeiziehenden Heuschreckenschwarms: „Die Zonen, durch die die Schwärme bereits gekommen sind, sind praktisch blattlos. Die Tiere befallen landwirtschaftliche Anbaugebiete und Buschwälder, zerhacken mit ihren Kauapparaten alle Blätter und lassen die Bäume komplett kahl zurück.“  Damit sei auch ungewiss, ob in den kommenden Monaten ausreichend Nahrung für die Bevölkerung zu Verfügung stehen werde, gibt Bubbolini zu bedenken.

„In Kenia kommt all das zu einem weiteren Problem hinzu, nämlich dass es zwischen den kleinen und den großen Regenfällen keine Pause gab. Das heißt, die Bevölkerung hatte schon Schwierigkeiten, die Lebensmittel zu lagern, die leider anfällig für Schimmel sind und damit ungenießbar werden können. Das verschlimmert dieses Problem nochmals.“

(vatican news - cs)

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28. Januar 2020, 12:47