Hongkong: Was die Kirche gegen die Verbreitung des Coronavirus tut
Mario Galgano und Alina Tufani – Vatikanstadt
Die Kommission für Liturgie der Diözese Hongkong hat mittlerweile nach einer Rücksprache mit medizinischen Experten und unter Berücksichtigung der Notfallmaßnahmen der chinesischen Regierung neue Leitlinien für den Umgang mit der Notlage veröffentlicht, die die Coronavirus-Epidemie hervorgerufen hat. Das neue Dokument verschärft die Maßnahmen, die die Diözese bereits vor einer Woche, als der Notstand noch nicht ausgerufen worden war, veröffentlicht hatte. Die Regierung von Hongkong, wo bisher acht Fälle von Coronaviren festgestellt wurden, hatte am Dienstag angekündigt, den Reiseverkehr vom chinesischen Festland drastisch einzuschränken. Dazu sollten der Bahnverkehr eingestellt und die Flüge gestrichen werden.
Aufruf zum Gebet und zur Solidarität
Das Dokument der Kirche von Hongkong ermahnt alle Priester, liturgischen Amtsträger und Gläubigen, die Maßnahmen zum Schutz des Gemeinwohls strikt zu respektieren und die Ausbreitung der Epidemie in den Pfarreien und den örtlichen Gemeinden bestmöglich zu verhindern. In diesem Zusammenhang forderte der Erzbischof von Hongkong, Kardinal John Tong Hong, alle Gläubigen auf, „durch Gebet und die Ausübung der Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe ihr Bestes zu tun, um sich der Regierung und der Öffentlichkeit im Kampf gegen die neue Virusepidemie anzuschließen“.
Obligatorische Masken für alle
Die Präventionsrichtlinien umfassen fünf Bereiche für insgesamt 30 Maßnahmen, die von der Hygiene in buddhistischen Tempeln und Pfarrgebäuden bis zum Schutz der Menschen und der Verwendung liturgischer Elemente während der Feierlichkeiten reichen. Dazu gehört die obligatorische Verwendung von Mundmasken durch Priester, Diakone und Gläubige, die diese vor dem Betreten und Verlassen der Kirche tragen müssen.
Praktische Hinweise zur Vermeidung einer Ansteckung
Die Gläubigen und die liturgischen Amtsträger seien aufgerufen, die Teilnahme an den Gottesdiensten, einschließlich der Sonntagsmesse, zu vermeiden, wenn der Verdacht auf eine Infektion bestehe, wenn sie Symptome der Atemwege feststellten oder sich in den vom Virus betroffenen Regionen aufgehalten hätten. Als vorübergehende Maßnahme dürfe am Eingang der Kirche kein Weihwasser bereitgestellt werden; liturgische Karten und Hymnen müssten entfernt werden; die Gläubigen dürfen die heilige Kommunion nur in der Hand empfangen, und der Segen der Kinder soll ausfallen. Das Dokument der liturgischen Kommission enthält auch detaillierte Hinweise für den Besuch, die Salbung und die Gemeinschaft der Kranken und Alten, für die Durchführung des Sakraments der Versöhnung in den Beichtstühlen und für die Begrenzung anderer kirchlicher Aktivitäten.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.