Mittelmeer-Bischöfe: Konflikte auch Folge westlicher Politik
Christen in Nahost und Nordafrika zahlen höchsten Preis
Bei einer Begegnung mit Papst Franziskus trug Pizzaballa die Ergebnisse des gut viertägigen Erfahrungsaustauschs von 58 katholischen Bischöfen vor. In erster Linie sei es darum gegangen, mehr voneinander zu erfahren. Dabei sei klar geworden, dass die Christen im Nahen Osten und Nordafrika den höchsten Preis für die Fehlentwicklungen zahlten. Daher benötigten sie nicht nur wirtschaftliche Hilfe, sondern vor allem Solidarität und Gehör.
Christen setzen auf Frieden und Dialog
Christen setzen auf Frieden und Dialog
Trotz Verfolgung und Diskriminierung als Minderheit in vielen Ländern wollten die Christen vor Ort alternative Wege für Frieden und Versöhnung suchen. Das sei die christliche Art, sich der Realität zu stellen. Dazu gehörten gemeinsame Friedensgebete, interreligiöse Begegnungen vor allem mit Muslimen sowie gemeinsame Werke konkreter Hilfe und Solidarität. Laut Pizzaballa verlangt dies zudem den Freimut, klar zu benennen, wo Böses, Ungerechtigkeit und Armut herrschen.
Für den innerkatholischen Austausch forderten die Bischöfe dazu auf, nicht mehr „über“, sondern „mit den Kirchen über ihre Lage zu reden“, sagte Pizzaballa. „Die für den Mittelmeerraum typische Gastfreundschaft muss vor allem unter uns selbst anfangen“, so der Erzbischof der lateinischen Kirche in Jerusalem.
Der Erzbischof von Algier, Paul Desfarges, sprach in einem Dankwort an den Papst von drei großen Herausforderungen der katholischen Kirche im Mittelmeerraum: Aufnahme von Migranten, interreligiöser Dialog und Umwelt. Nach Aussagen mehrerer Teilnehmer war das Treffen in Bari ein erster Schritt. Man wolle sich weiter regelmäßig treffen und konkrete Maßnahmen in Angriff nehmen; nicht nur für die eigene Gemeinschaft, sondern für alle Menschen.
(kap – pr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.