Friedenstreffen in Bari: Leid im Mittelmeerraum beenden
Stefanie Stahlhofen und Federico Piana – Vatikanstadt
Bassetti ist Initiator der Konferenz mit dem Titel „Mediterraneo. Frontiera di Pace“ (Friedensgrenze Mittelmeer). Das Treffen lädt katholische Kirchenführer aus verschiedenen Mittelmeerländern in die Adria-Küstenstadt Bari. Kardinal Bassetti definierte die Ziele des Treffens im Gespräch mit uns so:
„Das Mittelmeer muss wieder das werden, was es einmal war: Ein Ort der Begegnung der verschiedenen Kulturen, der Entwicklung des Christentums, ein friedlicher Grenzbereich. Heute gibt es sehr viele Ungerechtigkeiten im Mittelmeerraum: Kriege, Armut, Flüchtlinge – es gibt so viele Probleme! Die Mittelmeerregion ist ein regelrechter ,Problemhaufen` geworden! Auf all diese Probleme will die Kirche beim Treffen von Bari ausgeruhte und an der Seelsorge orientierte Antworten finden.“
Frieden, Solidarität, Religionsfreiheit, Dialog und Ökumene
Wie das gelingen kann, darüber wollen mehr als 50 Bischöfe und Patriarchen aus europäischen, afrikanischen und nahöstlichen Mittelmeerländern kommende Woche in Bari beraten. Sie vertreten die katholische Kirche von 19 Mittelmeerländern. Bassetti verspricht, dass jeder Teilnehmer Vorschläge einbringen kann, auf deren Basis dann Studiengruppen gebildet werden sollen. Der Kardinal spricht von einem „dialogischen und synodalen“ Vorgehen mit folgenden thematischen Schwerpunkten: Frieden, Solidarität, Religionsfreiheit sowie Staat-Kirche-Beziehungen.
„Natürlich werden wir auch über Ökumene und interreligiösen Dialog sprechen, ausgehend vom katholischen Blickwinkel. Das habe ich auch von Beginn an mit Papst Franziskus geklärt, denn als Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz liegt es zwar in meiner Kompetenz, mich mit den Vorsitzenden der anderen Bischofskonferenzen auszutauschen, für einen umfassenderen ökumenischen und interreligiösen Dialog braucht es dann aber die entsprechenden Fachleute des Heiligen Stuhls“ erklärt der italienische Kardinal.
Abschluss mit dem Papst und Schlussdokument für den Papst
Die Konferenz „Friedensgrenze Mittelmeer“ wird über Bari hinaus wirken, ist sich Bassetti sicher. Die Ergebnisse des fünftägigen Friedenstreffens werden in einem Dokument festgehalten, das Papst Franziskus dann am Sonntag präsentiert werden soll. Der Papst reist nämlich zum Abschluss des Treffens persönlich nach Bari und wird dort auch die Schlussmesse feiern.
In der apulischen Küstenstadt, die auch die Reliquien des Heiligen Nikolaus beherbergt, laufen die Vorbereitungen für das Friedenstreffen, das kommenden Mittwoch startet. Warum Bari genau der richtige Ort dafür ist, erklärt der Erzbischof von Bari, Francesco Cacucci:
„Die Stadt ist die Brücke zwischen Orient und Okzident. Das Mittelmeer steht sowohl für orientalische Einflüsse, wie etwa aus dem Nahen Osten, als auch für europäische, westeuropäische Einflüsse, und dann reicht das Mittelmeer auch noch bis nach Afrika. Hinzu kommen dann noch die jüngsten Ereignisse: Das Ausleihen der Nikolaus-Reliquien nach Russland im Jahr 2017 und dann 2018 das Treffen vom 7. Juli: Damals war in Bari das ökumenische Treffen für Frieden im Nahen Osten, diesmal ist es ein katholisches Friedenstreffen für den Mittelmeerraum - das aber natürlich auch andere Religionen einbezieht und alle Menschen guten Willens.“
Für den Erzbischof von Bari, Francesco Cacucci, ist die Küstenstadt also aus mehreren Gründen geradezu prädestiniert als Veranstaltungsort für die Konferenz „Friedensgrenze Mittelmeer“. Zu dem Treffen werden von kommendem Mittwoch bis Sonntag mehr als 50 Bischöfe und Patriarchen aus verschiedenen Mittelmeerländern erwartet. Zum Abschluss am Sonntag kommt Papst Franziskus. Das Friedenstreffen in Bari hat Kardinal Gualtiero Bassetti angestoßen, der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz (CEI).
(vatican news – sst)
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