Pakistan: Berufungsantrag von zum Tode verurteilten christlichen
Dies bestätigt der katholische Anwalt Khalil Tahir Sandhu, der die beiden vor Gericht vertritt. Der Anwalt betont dabei, er sei „zuversichtlich“ im Hinblick auf den positiven Ausgang der Anhörung und einen Freispruch, da „es keine eindeutigen Beweise gegen die beiden gibt. Der Fall ist eindeutig ein Konstrukt“, erklärt er.
Die belasteten SMS-Nachrichten waren auf Englisch geschrieben, aber beide Angeklagten sind Analphabeten. „Der Prozess vor dem erstinstanzlichen Gericht war unter islamistischen Druckausübung verhandelt worden“, stellt der Anwalt fest. Der beim Berufungsgericht in Lahore eingereichte Antrag wird sechs Jahre nach dem erstinstanzlichen Urteil geprüft. „Diese Langsamkeit der Justiz, von der einige sagen, dass sie für christliche Opfer besonders ausgeprägt ist, gravierend und verschärft das Leiden von zwei Unschuldigen“, so Sandhu, der als Anwalt bereits in über 40 Fällen von Christen verteidigte, die fälschlicherweise der Gotteslästerung beschuldigt und freigesprochen wurden.
25 Christen in Haft
Derzeit befinden sich in Pakistan 25 Christen wegen Gotteslästerung im Gefängnis, von denen sechs bereits zum Tode verurteilt wurden. Alle Opfer, die laut Anwalt „im Gefängnis sicherer sind als außerhalb, wo sie der Rache islamischer Radikaler ausgesetzt wären, die Gebrandmarkte sind, noch vor dem Prozess hinrichten wollen, vor ein Prozess ihre Schuldigkeit feststellt“.
In der Nachbarzelle des Ehepaars Shagufta Kausar war in der letzten Phase der Haft auch die Christin Asia Bibi inhaftiert, die zum Tode verurteilte und 2018 freigesprochene wurde. Die Frau und ihr Ehemann hoffen nun auf die Unterstützung der Öffentlichkeit auf nationaler und internationaler Ebene sowie auf die Unterstützung von Asia Bibi, die heute frei ist und sich derzeit zu einem Besuch in Frankreich aufhält.
(fides – mg)
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