Auch im Konfliktland Libyen sollen die Versöhnungslotsen zum Einsatz kommen Auch im Konfliktland Libyen sollen die Versöhnungslotsen zum Einsatz kommen 

Italien: Versöhnungslotsen für den Mittelmeerraum

Zur Stärkung der Friedensbemühungen im Mittelmeerraum will die katholische Kirche mit einem Modellprojekt Friedenslotsen ausbilden. Dazu sollen in sechs Ländern jeweils zwei junge Menschen zwei Jahre lang ausgebildet und begleitet werden, um in ihrer Heimat für Versöhnung arbeiten zu können.

Vorgestellt wurde das Projekt am Samstag bei dem Treffen katholischer Bischöfe des Mittelmeerraums in Bari. Wie der Vorsitzende der Caritas Italien, Francesco Soddu, erklärte, sollen die Modellprojekte in Bosnien, der Türkei, Syrien, dem Libanon, im Heiligen Land und Nordafrika starten. Dabei sollen die paarweise ausgesuchten Jugendlichen jeweils Gruppen angehören, zwischen denen derzeit Spannung bestehen und die Versöhnung besonders benötigen.

Start schon im März

Beginnen soll das Modellprojekt bereits im März unter Beteiligung der Kirche jeweils vor Ort. Von September bis Juni 2021 werden die insgesamt zwölf jungen Menschen nach Italien eingeladen. Dort erhalten sie eine mehrmonatige Ausbildung durch Mitarbeiter der Organisation „Rondine“, übersetzt „Schwalben“, die sich für die gewaltfreie Konfliktlösungen in Spannungsregionen einsetzt.

Jugend soll Mentalität verändern

Wissenschaftlich begleitet werden soll das Projekt von Experten der Universitäten Mailand und Siena. In der letzten Phase des Projekts sollen die zwölf wieder in ihrer Heimatregion wirken und dort, soweit möglich, weiterführende Projekte für Versöhnung und Minderung von Spannungen initiieren. Das Projekt beruhe auf der Hoffnung, „dass die jungen Leute Mentalitäten verändern“ und dass sich Menschen gegen jene wenden, die zu Spaltung und Hass aufstacheln.

(kna -pr)

 

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23. Februar 2020, 09:53