Syrien: Malteser warnen vor aussichtsloser Lage
„Die Zivilisten, die vor den Kämpfen und Luftbombardements fliehen, haben keinerlei Rückzugsmöglichkeit, denn die Grenze zur Türkei ist hermetisch verschlossen", erklärte die Leiterin des Regionalbereichs Nahost der Malteser, Janine Lietmeyer. „Die Menschen fliehen vor den akuten Kämpfen und aus Angst vor Vergeltung der syrischen Regierung."
Die Malteser betreiben laut eigener Angabe mit zwei syrischen Partnerorganisationen ein Netzwerk von Gesundheitsstationen und Krankenhäusern in Idlib, West- und Nord-Aleppo. Innerhalb der vergangenen Wochen hätten je zwei Kliniken und Gesundheitsstationen evakuiert werden müssen. „Das medizinische Personal leistet Unfassbares im Versuch, die Versorgung der Menschen aufrecht zu erhalten. Dazu gehört nicht nur Notfallchirurgie, sondern lebensrettende Gesundheitsdienste wie Dialyse und therapeutische Nahrung für unterernährte Kinder", erklärte Lietmeyer.
Die Lage werde dadurch verschärft, dass es so viele Vertriebene auf engem Raum gebe. „Die ohnehin extrem schlechte Versorgungslage wirkt sich schon jetzt vor allem negativ auf Kinder, chronisch Kranke und alte Menschen aus." Diese Menschen drohten zu erfrieren und zu verhungern, wenn die Konfliktparteien und die Weltgemeinschaft untätig blieben. „Jede weitere militärische Eskalation wird noch mehr Menschenleben kosten," so Lietmeyer.
(kap/kna – mt)
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