Indien: Kirche kritisiert unzureichende Bildungspolitik
„Das ist ein herber Rückschlag für die Regierung, die versucht, all denjenigen, die unter das Programm Recht auf Bildung fallen, die Ausbildung zu ermöglichen. Denn wenn es an der Infrastruktur mangelt, dann wird das angestrebte Projekt nicht verwirklicht werden“, erklärte Joseph Manipadam, der Sekretär des Bildungsbüros der Indischen Bischofskonferenz, gegenüber UCA News. Wenigstens sehe sich die Regierung nun angesichts des Reports gezwungen, die Probleme einzugestehen, so der katholische Bildungsbeauftragte weiter. „Jedes Jahr stellt die Regierung eine große Geldsumme für Bildung bereit, doch unglücklicherweise kommt der Fonds nicht bei den Betroffenen an“. Die Gelder würden missbraucht oder ungenügend ausgeschöpft, so Joseph Manipadam, der gleichzeitig seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, dass sich angesichts des Reports die Dinge nun verbessern könnten.
Sorge bereitet insbesondere die Unterversorgung mit Strom: in einigen Gegenden Indiens hätten nur rund 20 Prozent der staatlichen Schulen Zugang zum Stromnetz. Insbesondere Schüler aus sozial schwachen Schichten, die sich keine private Schulausbildung leisten können, seien, durch die Schwäche des staatlichen Systems benachteiligt, betonte T.K. Oommen, ein christlicher Soziologe und emeritierter Professor an der Jawaharlal Nehru University: „Jeder weiß um den traurigen Zustand dieser Schulen und dass das einer der Hauptgründe für Schulabbruch und mangelndes Interesse unter den Studenten ist.“ Auch er wertete zumindest die Tatsache, dass der Report die Mängel offengelegt habe, als positiv.
(ucanews - cs)
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