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Bei der interreligiösen Frauenveranstaltung am Dienstag in Rom; ganz links: Shahrzad Houshmand Bei der interreligiösen Frauenveranstaltung am Dienstag in Rom; ganz links: Shahrzad Houshmand 

Islamische Theologin: Frauen des Glaubens, vereint euch!

Vor dem internationalen Weltfrauentag zum 8. März hat die islamische und katholische Theologin Shahrzad Houshmand einen Schulterschluss gläubiger Frauen verschiedener Religionen für Gerechtigkeit angeregt. Die Iranerin, die dem Frauenrat des päpstlichen Kulturrates angehört, nahm am Dienstag an einer interreligiösen Frauenveranstaltung in Rom teil – und würdigte dabei das Dialogdokument von Abu Dhabi als wegweisend.

Shahrzad Houshmand, Vizepräsidentin der Internationalen Vereinigung Religions for Peace in Italien, hat für die islamische Seite das Schlussdokument des interreligiösen Frauenevents unterzeichnet, das sich darauf verpflichtet, die Erklärung zur Geschwisterlichkeit aller Menschen umzusetzen. Wenn Frauen zusammenarbeiten, um die Menschheit auf der Grundlage von Gerechtigkeit zu erneuern, entwickeln sie eine besondere Kraft, sagte die Theologin im Gespräch mit uns.  

Hier zum Hören:

„Frauen haben eine schöpferische Kraft, weil das Leben selbst in ihrem Körper einen zusätzlichen Raum geschaffen hat, den Uterus, das biologische Zeichen der Aufnahme des Lebens. Deshalb haben Frauen, ob sie religiös sind oder nicht, die Kraft, Leben zu schöpfen“, so Houshmand. „Wenn dann die Frauen des Glaubens sich vereinen, um auf den Schrei der Menschheit zu antworten, ein Schrei um Geschwisterlichkeit und menschliche Werte, dann wird das sicher ein großes Echo haben zugunsten der Menschheit.“

Schützen und im Dienst stehen

Im Februar 2019 unterzeichneten Papst Franziskus und Scheich Al Tayyeb in Abu Dhabi das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“. Die islamische und katholische Theologin Houshmand hält diese Erklärung für „orthodox und revolutionär zugleich“, sagte sie uns. Die Quintessenz ist aus ihrer Sicht: „Es gibt ein enormes gemeinsames Erbe an Werten, wenden wir uns also diesen gemeinsamen Werten zu, die eingeprägt sind im Herzen jedes menschlichen Wesens. Das ist in sich schon eine wichtige Botschaft. Die wichtigste Botschaft für die Religionen ist, dass [Papst Franziskus und Scheich Al Tayyeb] uns bitten, einen neuen Blick zu haben auf unsere Religiosität und unseren Glauben - sie als Notwendigkeit zu sehen, im Dienst zu stehen. Einerseits ,schützen´, andererseits ,im Dienst stehen´: Wenn die Religionen das in die Tat umzusetzen wüssten, dann wären sie glaubwürdig in der Welt.“

(vatican news – gs)  

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03. März 2020, 14:55