Italien: Frauen luden in Rom zum interreligiösen Dialog
Grundlage und positiver Referenzrahmen des Treffens ist die sogenannte Erklärung von Abu Dhabi über „Die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“, das Papst Franziskus während seiner Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate im Februar 2019 zusammen mit dem Großimam Ahmed el-Tayeb unterzeichnet hatte.
Mehr Schwesterlichkeit wagen
Es sei bemerkenswert, dass der Papst zum ersten Mal in Arabien war, erklärte Islamtheologin Shahrazad Houshmand. 150.000 Gläubige versammelten sich zur Messe. Aber die Größe dieser Begegnung liege in der gemeinsamen Unterschrift unter diesem Dokument: dass es auf Augenhöhe von zwei Brüdern erarbeitet wurde, ermögliche schließlich mehr Begegnungen auch zwischen Brüder und Schwestern.
Dafür sei es aber wichtig, den Frauen im religiösen Dialog nicht länger eine sekundäre Rolle zukommen zu lassen, mahnte die Vizepräsidentin der Italian Buddhist Union, Elena Seishin Viviani. Als Buddhistin spreche sie zwar nicht von Gott – aber man verstehe sich als Brückenbauer. Und in der heute unterzeichneten Erklärung liege die Selbstverpflichtung dazu.
Es sei Zeit, eine Lücke zu schließen. Frauen fehlten viel zu lange an Tischen des interreligiösen Dialogs, sagte Isabel Apawo Phiri, Generalsekretärin des World Council of Churches, die per Videobotschaft zu den Anwesenden sprach.
Frauen in allen Belangen
Die Frauen wollen mitreden, Frieden stiften, das wurde heute deutlich - sie wollen und werden Stellung beziehen. Jedenfalls scheinen sie auch bei den männlichen Kirchenvertretern Gehör zu finden. „Frauen können mehr als nur Frauenthemen. Wir brauchen ihren Input in allen Belangen, besonders im interreligiösen Dialog“, ließ der Präsident des Päpstlichen Dialogrates, Kardinal Miguel Angel Ayuso, in seinem anfangs verlesen Grußwort mitteilen.
(vatican news - mt)
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