Kongo: Bischöfe nehmen Regierung in die Pflicht
„Ein Jahr nach dem Wechsel an der Spitze des Staates sind mehrere Krisen aufgetreten, die Anlass zur Sorge im Hinblick auf den lang erwarteten tatsächlichen sozialen Wandel geben“, heißt es in dem Schreiben der Bischöfe.
Es gebe eine „besorgniserregende Spannung“ innerhalb der Regierungskoalition, die die Funktionsweise des Staatsapparats untergrabe und die Verantwortlichen von ihrem Dienst am Volk ablenke. Während Korruption und Veruntreuung anhielten, blieben so viele Probleme des Landes ungelöst.
Zuversichtlich in die Zukunft
Große Sorge bereitet den Bischöfen außerdem die anhaltende Präsenz bewaffneter Gruppen, insbesondere in den Provinzen Ituri, Nord-Kivu und Süd-Kivu. Unsicherheit breite sich in den großen Städten aus, „was den Eindruck erweckt, dass die Menschen sich selbst überlassen sind“, so die Bischöfe in ihrer Botschaft.
Gleichzeitig betonen die Geistlichen aber ihre Zuversicht. Die Demokratische Republik Kongo sei „nicht dazu verurteilt, unter Armut, schlechter Regierungsführung, Korruption, Gewalt und vielen anderen Übeln“ zu leiden, zeigen sie sich hoffnungsvoll. „Möge die Fürsprache der Heiligen Jungfrau Maria, Königin des Friedens und Unserer Lieben Frau vom Kongo unsere Bemühungen um Umkehr begleiten. Möge es Initiativen der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens in unserem Land geben.“
Politisch unsichere Zeiten
Der afrikanische Staat leidet seit Jahrzehnten unter bewaffneten Konflikten länderübergreifend agierender Rebellen und politischer Instabilität. Immer wieder kommt es zu Gefechten zwischen kongolesischen Soldaten und Rebellen vorwiegend im Osten des Landes.
Erst am 31. Dezember 2016 hatte es die einflussreiche Kongolesische Kirche (CENCO, Conseil des Eglises National au Congo) geschafft, die damalige Regierung unter Präsident Kabila und die Opposition zur Unterzeichnung des sogenannten Silvesterabkommens zu bewegen und damit Kabila zu Neuwahlen verpflichtet, die im Dezember 2018 stattfanden.
(fides - mt)
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