Neue Radio-Akademie: Abenteuer orthodoxes Christentum
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Miron ist, wie er stolz erwähnt, der erste orthodoxe Geistliche an der Spitze der „Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland“ (ACK). „Alle Leute fragen mich immer sofort: Was für ein Orthodoxer sind Sie denn? Griechisch-, rumänisch-, russisch-orthodox? Da beginnt schon das erste Missverständnis“, sagt er uns beim Interview in Bonn-Beuel mit einem Augenzwinkern. „Da die orthodoxe Kirche eine Kirche ist, sind all diese Bindestrich-Begriffe nur relativ.“
Bei ihm träfen die „Bindestrich-Begriffe“ allerdings fast alle zu: „Ich habe nämlich einen rumänischen Vater, eine russische Mutter, eine griechische Gemeinde – und eine deutsche Frau! Sie können mich also in die orthodoxe Schublade stecken, die Sie wollen.“
„Orthodox heißt nicht nur ‚rechtgläubig‘, sondern auch ‚den rechten Lobpreis pflegen‘. Ich glaube, unter dieser Bezeichnung finden sich viele Orthodoxe am ehesten wieder“, sagt der Erzpriester im ersten Teil unserer Radio-Akademie.
Zur Spaltung zwischen der westlich-römischen und der östlich-orthodoxen Christenheit sagt er: „Es war ja schon 200 Jahre vor dem Schisma, seit der Zeit der Franken, offensichtlich, dass sich im Westen ein neues Machtzentrum entwickelte… 1054 – dieser Moment des Niederlegens der Bannbulle ist sozusagen der Stichtag, an dem wir die Trennung festmachen. Eine Trennung, die aber auch noch mal 150 Jahre gebraucht hat, bis sie überhaupt im Bewusstsein des Kirchenvolkes ankam. Es ist sicher eine Frage der Mentalität, die irgendwann zu dieser Spaltung geführt hat – vielleicht führen musste, ich weiß es nicht.“
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Radio Vatikan strahlt die Radio-Akademie mit Erzpriester Radu Constantin Miron jeden Sonntag im März in der jeweiligen Abendsendung aus. An diesem Sonntag ist der erste Teil dran. Wenn Sie sich dafür interessieren, bieten wir Ihnen eine CD der ganzen Radio-Akademie an. Sie können Sie gegen einen Unkostenbeitrag oder eine Spende bei cd@vaticannews.de bestellen.
(vatican news)
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