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Seattle, Heimatstadt von Cyrus Habib im US-Bundesstaat Washington Seattle, Heimatstadt von Cyrus Habib im US-Bundesstaat Washington 

USA: Politiker tritt ab und wird Jesuit

Der Vizegouverneur von Washington verlässt die Politik und tritt dem Jesuitenorden bei. Das berichtet das US-Jesuitenmagazin „ America”, für das der 38-jährige, im übrigen blinde Cyrus Habib schon bisher gelegentlich tätig war.

Habib gehört der demokratischen Partei an und ist Sohn iranischer Einwanderer in den USA. Als erster und einziger Amerikaner mit persischen Wurzeln bekleidet er ein landesweit gewähltes Amt. Politisch setzte er sich für die Ausweitung bezahlter Krankheitstage für Arbeitnehmer ein und drängte auf einen besseren Zugang zu höherer Bildung für Kinder aus ärmeren Familien. Sein Eintritt als Novize im Jesuitenorden ist für diesen Herbst geplant.

„Ich fühlte mich dazu berufen, mein Leben auf direktere und persönlichere Weise dem Dienst an den Randgruppen zu widmen, die Schwachen zu stärken, jenen zu helfen, die an spirituellen Wunden leiden, und jene zu begleiten, die über ihre Zukunft nachdenken", schrieb der Politiker in einem in „America” veröffentlichten Essay am Donnerstag.

Habib hat drei Krebserkrankungen überstanden und ist seit seinem achten Lebensjahr blind. „Cyrus hat in seinem Leben viele Herausforderungen durchlaufen, die ihn Christus näher gebracht haben”, zitiert die Zeitschrift Pater Christopher Nguyen, den Novizenmeister der Jesuiten-Westprovinz, in die Habib eintreten wird. „Ich weiß, dass er seine Blindheit und seinen Kampf gegen den Krebs als Mittel einsetzen wird, um anderen Leidenden in der Welt zu dienen.”

Mit 25 getauft

Der 38-jährige Politiker, der akademische Abschlüsse in Vergleichender Literaturwissenschaft und Jura hat, empfing nach Angaben von „America” im Alter von 25 Jahren die Taufe, während er an der britischen Universität Oxford studierte. Ausschlaggebend dafür sei die Bekanntschaft mit einer Gruppe britischer Dominikaner, unter ihnen Timothy Radcliffe, in Blackfriars Hall gewesen.

Auch Habibs Mutter Susan Amini, die in Teheran ebenfalls eine Ausbildung an katholischen Instituten genossen hatte, ließ sich später taufen; sie wirkt als Richterin am Obersten Gericht von King County, einem Landkreis in Washington. Habibs Vater starb 2016 an Krebs. Sein Tod brachte den jungen Politiker dazu, über eine Priesterberufung nachzudenken.

(america/vatican news – gs)

 

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20. März 2020, 10:04