EU: Bischöfe rufen zu Aufnahme von Griechenland-Flüchtlingen auf
„Flüchtlinge in Europa: Die Menschenwürde befindet sich nicht in Quarantäne“ lautet der Titel des Statements. Die COVID-19-Pandemie wirke sich stark auf die Gesellschaft weltweit aus, aber gerade besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen gelte es zu schützen, „ darunter Flüchtlinge, die in überfüllten Zentren und Siedlungen leben und nur eingeschränkten oder gar keinen Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung haben“, heißt es in der Pressemitteilung der COMECE vom Donnerstag.
Bisherige Umverteilung reicht nicht
Nach einem COVID-19-Ausbruch in einem Flüchtlingslager war beschlossen worden, zwölf unbegleitete asylsuchende Kindern von Griechenland nach Luxemburg zu bringen. Deutschland hat angekündigt, in den kommenden Tagen 50 Kinder aufzunehmen. Es sei jedoch eine weitere Umverteilung der verbleibenden Migrantenkinder und ihrer Familien sowie der „ohne ausreichende Rechtsgrundlage inhaftierten Personen“ nötig, so die COMECE.
Die EU-Bischöfe drängen in ihrem Statement darauf, Asylsuchende von den griechischen Inseln umzuverteilen, da die Situation dort besonders dramatisch ist: Rund 20.000 Menschen sind demnach im Lager Moira auf der Insel Lesbos angesiedelt, obwohl die Einrichtungen nur für 3.000 Asylsuchende ausgelegt sind.
Kritik am Notdekret
Die dramatische Situation auf den griechischen Inseln sei auch auf das kürzlich verabschiedete umstrittene Athener Notdekret zurückzuführen, mit dem die Asylverfahren für einen Monat ausgesetzt werden. COMECE mahnt, die völkerrechtlichen Verpflichtungen von Asylbewerbern und ihren Familien zu respektieren, und „ermutigt die EU-Mitgliedstaaten, diesen Menschen gegenüber solidarisch zu sein“, insbesondere im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie.
Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union setzt sich aus Bischöfen zusammen, die von den katholischen Bischofskonferenzen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union delegiert werden.
(pm – sst)
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