Frankreich: Pariser Polizei beendet Gottesdienst
„Wir waren zu siebt: ich, ein Messdiener, ein Sänger, ein Organist und drei Gemeindemitglieder, die die Fürbitten und die Lesungen vorlasen“, sagte der Priester gegenüber der Zeitung „Le Figaro“ den Priester. Die Kirche befindet sich im achten Arrondissement von Paris. Die Polizisten seien gesetzeswidrig eingedrungen, so der Geistliche. Keine Amtspersonen außer der Feuerwehr haben in Frankreich die Möglichkeit ohne Aufforderung durch den Priester ein Gotteshaus zu betreten.
Nachdem der Priester sich weigerte die Messfeier abzubrechen, verhängten die Beamten eine Geldstrafe gegen ihn und forderten die Gemeindemitglieder auf, die Kirche zu verlassen.
Am Mittwoch äußerte sich der Pariser Erzbischof Michel Aupetit zu dem Vorfall. Er erinnerte an das „formelle Verbot für die Polizei, eine Kirche mit Waffen zu betreten“, das auch während einer Pandemie Gültigkeit habe. Außerdem forderte er dazu auf, in der Krise einen „kühlen Kopf zu bewahren“ und die Trennung von Kirche und Staat zu respektieren. „Sonst werden wir laut, (...) sehr laut“, so Aupetit. Es sei weiterhin möglich, private Gottesdienste hinter verschlossenen Türen zu feiern. Auch die Anwesenheit von Helfern für eine Übertragung sei ausdrücklich gestattet.
Bereits Mitte März hatte der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz, Eric de Moulins-Beaufort, öffentliche Messen verboten. Gläubige dürfen sich aber weiterhin zum stillen Gebet in der Kirche einfinden. Beisetzungen dürfen von bis zu 20 Personen begleitet werden.
(vatican news – mt)
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