Madagaskar: Kirche unterstützt Kräutertrunk gegen Corona
Die Kirche ermutige „die Gläubigen und die allgemeine Bevölkerung, die vom Staat angeordneten Gesundheitsmaßnahmen strikt zu befolgen“, sagte Tsarahazana, Vorsitzender der Madagassischen Bischofskonferenz.
Der Präsident des ostafrikanischen Inselstaats hatte vergangene Woche einen im Madegassischen Institut für Angewandte Forschung (IMRA) entwickelten Kräutertrunk auf der Basis von Einjährigem Beifuß (Artemisia annua) vorgestellt, der das Coronavirus abwehren und heilen soll. Seit Wiederaufnahme des Unterrichtsbetriebs am Mittwoch wird das Getränk auch an Schüler ausgegeben.
Das Mittel ist wissenschaftlich nicht untersucht
Die Nationale Akademie für Medizin in Madagaskar erklärte laut Medienberichten, das Mittel sei wissenschaftlich nicht untersucht und berge Risiken für die Gesundheit der Bevölkerung und besonders der Kinder. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte laut dem Sender BBC vor derartigen Selbstmedikationen.
In Madagaskar mit seinen 26 Millionen Einwohnern geben Behörden die Zahl der Corona-Infizierten mit 122 an. Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gab es demnach bislang nicht. Seit Ende März bestehen Ausgangssperren in großen Städten. Weil große Teile der verarmten Bevölkerung auf täglichen Broterwerb angewiesen sind, kam es zu Protesten. Sicherheitskräfte setzten laut Medienberichten Tränengas ein.
(kna – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.