Ungarn: Ex-Weltklasse-Triathlet mit Sondererlaubnis getauft
Zu Ostern wurde Vanek mitten in der Corona-Krise mit Sondererlaubnis von einem Franziskanerpater in einer leeren katholischen Kirche in Budapest getauft. In Ungarns Hauptstadt ist der Ex-Sportler wie andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen derzeit in erster Reihe gegen die Coronavirus-Pandemie im Einsatz.
„Ich freue mich, dass ich den Ruf Gottes gehört habe, und bin dorthin gegangen, wohin mich Gott bestellt hat", berichtete Vanek nun im Interview der ungarischen Wochenzeitung „Magyar Kurir". Seit vergangenem November arbeitet er bei der Rettung in Budapest. Jetzt in der Corona-Pandemie ist er mit Schutzkleidung und Maske unterwegs, um Kranke zu versorgen, in Notfällen Menschen zu reanimieren Menschen oder auch um Coronavirus-Tests durchzuführen.
Mit seinen Freunden habe er schon seit Jahren regelmäßig Gottesdienste besucht und auch als Sportler im Gebet um Kraft während der anstrengenden Trainingseinheiten gebeten, so Vanek zu der Zeitung. „Die Entscheidung, auch offiziell dem Christentum anzugehören, reifte allmählich in mir, denn es ist wichtig für mich, Zeugnis von Christus abzulegen."
Die Heiligen von nebenan
Erwachsenentaufen finden in der katholischen Kirche traditionell in der Osternacht statt. Vaneks lange geplante Taufe aber drohte wegen der Anti-Corona-Schutzmaßnahmen in den Kirchen auf unbestimmte Zeit verschoben zu werden. Der Franziskanerpater Kalman Peregrin setzte sich daraufhin bei den zuständigen Stellen für die Taufe des nunmehrigen Rettungssanitäters ein. Er erhielt die Erlaubnis, Vanek in der Osternacht in einer leeren Kirche taufen zu dürfen. Ein befreundeter protestantischer Priester übernahm derweil Vaneks Schicht bei der Rettung.
Die Budapester Erzdiözese erklärte, die besondere Taufe stehe im Einklang mit den Botschaften von Papst Franziskus während der Osterzeit. Der Papst hatte Ärzte, Krankenschwestern und Priester, die ihr Leben riskieren, um Coronavirus-Patienten zu helfen, „die Heiligen von nebenan" genannt.
(kap - gs)
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