Hilfswerke warnen zum Ramadan vor Corona-Folgen in Westafrika
Die Hilfswerke berufen sich dabei auf die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), wonach die Zahl der von Ernährungsunsicherheit und Unterernährung bedrohten Menschen allein zwischen Juni und August dieses Jahres von 17 Millionen auf 50 Millionen Menschen steigen könnte. Trotz Bemühungen der Regierung sei der Zugang zu Lebensmitteln in Hauptstädten und ländlichen Gebieten erschwert, schreiben die Hilfswerke weiter. Grund hierfür seien restriktive Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wie Ausgangssperren und Grenzschließungen. So hätten Landwirte Schwierigkeiten, an Saatgut und Düngemittel zu kommen.
Die Landwirtschaft mache jedoch rund 30 Prozent der westafrikanischen Wirtschaft aus und sei für 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung die größte Einkommensgrundlage. Auch nomadische Viehzüchter könnten durch die Corona-Einschränkungen ihre Herden nicht angemessen versorgen. Die lokalen Bauernorganisationen und internationalen Nichtregierungsorganisationen fordern daher alle Regierungen auf, die Preise stabil zu halten, die Versorgung mit Lebensmitteln von Familienbetrieben sicherzustellen und den grenzüberschreitenden Warenverkehr zu gewährleisten. Zudem seien dringend Maßnahmen zur sozialen Sicherung und zum Schutz besonders gefährdeter Menschen erforderlich.
(kna - cs)
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