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Das Kloster Bose in Norditalien Das Kloster Bose in Norditalien 

Italien: Populärer Mönch muss Kloster verlassen

Paukenschlag im italienischen Kloster Bose: Der Gründer der dort ansässigen ökumenischen Gemeinschaft, Enzo Bianchi, muss gehen. Die Entscheidung fiel nach einer vom Vatikan angeordneten Untersuchung. Bianchi wird autoritäres Fehlverhalten vorgeworfen.

Zusammen mit dem 77-jährigen Gründer müssen drei weitere Personen das Kloster Bose verlassen. Das entsprechende Dekret trägt die Unterschrift von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, Papst Franziskus habe es „nach einer langen und sorgfältigen Unterscheidung” gebilligt, teilte die Gemeinschaft Bose auf ihrer Webseite mit.

Die Apostolische Visitation sei im Januar zu Ende gegangen, nachdem die Mitglieder der Gemeinschaft von einer „angespannten und problematischen Lage” bezüglich der „Ausübung von Autorität des Gründers” und des Klimas in ihrer Gemeinschaft berichtet hatten.

Gemeinschaft von Bose engagiert sich in der Ökumene

Der Laie Enzo Bianchi hatte die ökumenische Gemeinschaft von Bose 1965 gegründet. In dem Kloster in Norditalien leben heute rund 90 Männer und Frauen unterschiedlicher christlicher Konfession in einer einfachen monastischen Lebensform, die von Arbeit und Gebet bestimmt ist. Die Gemeinschaft, die auch Gäste aufnimmt, engagiert sich in der Ökumene namentlich zur Orthodoxie und zu den reformierten Kirchen.

Enzo Bianchi trat als Prior der Gemeinschaft 2017 zurück. Zu seinem Nachfolger wurde Luciano Maniardi gewählt. Bianchi, einer der bekanntesten geistlichen Autoren Italiens, war auch im Vatikan ein gefragter Berater. Unter anderem nahm er 2018 als Hörer an der Bischofssynode zum Thema Jugend und Berufung teil.

(vatican news – gs)

Enzo Bianchi im Januar 2019 mit Papst Franziskus
Enzo Bianchi im Januar 2019 mit Papst Franziskus

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27. Mai 2020, 10:22