Slowakei bittet für Verbot der unierten Kirche 1950 um Entschuldigung
Das amtierende Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche, der Metropolit und Erzbischof von Presov Jan Babjak, hat den überfälligen Schritt dankend entgegengenommen.
Anlass für Kollars Entschuldigungsbitte war die Enthüllung einer Gedenktafel für den griechisch-katholischen Bischof Pavel Peter Gojdic (1888-1960) im kommunistischen Konzentrationslager Leopoldov am Montag. Der von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 2001 seliggesprochene Eparch war nach dem Verbot seiner Kirche inhaftiert worden und im Gefängniskrankenhaus von Leopoldov nach langjährigem Martyrium an seinem 72. Geburtstag verstorben.
In seiner Ansprache erklärte Parlamentspräsident Kollar, die griechisch-katholische Kirche sei zwar rehabilitiert und es sei ihr auch ein Teil ihrer Besitztümer rückerstattet worden, sie sei aber „nie gesellschaftlich dergestalt rehabilitiert worden, dass sich Vertreter des Staats für diesen beispiellosen Schritt entschuldigt hätten“. Als Präsident des Nationalrats entschuldige er sich für das Verbot der Kirche und die Verfolgung ihrer Mitglieder durch das frühere Regime und darüber hinaus „bei allen slowakischen Bürgern, denen die Staatsmacht ihre Rechte entzogen, das Eigentum gestohlen, ihre Würde und das Wichtigste - das Leben - genommen hat“. Man müsse sich „auch den dunklen Momenten der Gesellschaft stellen und das Erbe den zukünftigen Generationen weitergeben“, so Kollar.
(kap - cs)
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