Sri Lanka: Katholiken fordern weitere Verschiebung des Wahltermins
Auch diesen Termin halten die Katholiken, politische Parteien und Bürgerrechtler für verfrüht. „Wenn wir für einen beträchtlichen Zeitraum keinen einzigen Corona-Patienten mehr haben, wäre das meiner Meinung der Zeitpunkt für die Abhaltung der Wahl”, zitierte der asiatische katholische Pressedienst ucanews am Samstag den Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith.
Auch der katholische Philosophieprofessor Anton Meemana gehört laut Ucanews zu einer Gruppe prominenter Bürgerrechtler, Journalisten und Politiker die in einer Petition an das höchste Gericht des Landes fordern, den Wahltermin 20. Juni abzusagen. Politische Parteien sollten aus der Pandemie keinen Nutzen für sich ziehen, sagte Meemana dem Portal. Der Dozent am theologischen Institut Saint Joseph Vaz Deva Dharma Nikethanaya der Erzdiözese Colombo fügte hinzu: „Wenn sich die Situation verbessert hat können wir freie und faire Wahlen abhalten.“ Politiker der Oppositionsparteien fordern die Wiedereinberufung des vorzeitig aufgelösten Parlaments.
Der neue Präsident gilt als „starker Mann“
Rajapaksa gewann im vergangenen November die Präsidentschaftswahl mit 70 Prozent der Stimmen. Er war der klare Sieger in den Gebieten mit singhalesisch-buddhistischer Mehrheit, während sein Rivale Sajith Premadasa unter den Tamilen im Norden vorne lag. Die Mehrheit der Tamilen sind Hindus, während tamilische Christen und Muslime signifikante Minderheiten sind.
Seinen Wahlsieg verdankte Rajapaksa sieben Monate nach den islamistischen Terroranschlägen vom Ostersonntag 2019 auf Kirchen und Hotels in Colombo seinem Ruf als „starker Mann”. Im Wahlkampf präsentierte sich Rajapaksa als Beschützer der singhalesisch-buddhistischen Bevölkerungsmehrheit. Seit der brutalen Niederschlagung der Rebellenmiliz „Tamilische Tiger” vor über zehn Jahren unter seiner Führung als damaliger Verteidigungsminister genießt der 70-jährige unter den Singhalesen und auch bei buddhistischen Geistlichen großes Ansehen.
(kap - cs)
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