Südafrika: Bischöfe begrüßen Wiederaufnahme öffentlicher Messen
„Wir schätzen die Tatsache, dass religiöse Führer als unverzichtbare Helfer angesehen werden, um geistlichen Beistand zu leisten und dem Gottesdienst vorzustehen“, sagte der emeritierte Erzbischof William Slattery OFM von Pretoria, in einer auf der Website der Bischofskonferenz veröffentlichten Erklärung.
„Diese Wiedereröffnung wird vielen Menschen helfen, die während der Abriegelung psychischen und spirituellen Stress erlebt haben. Die Menschen fühlten sich von der kirchlichen Gemeinschaft im Stich gelassen in einer Zeit, in der sie sich am bedürftigsten fühlten“, betont der frühere Erzbischof der südafrikanischen Großstadt. Die Lockerung der Beschränkungen dürfe jedoch nicht zu einer Herabsetzung der Wachsamkeit führen, fügte er an. Aus diesem Grund, so sagte er, „unterstützen die südafrikanischen Bischöfe die von der Regierung und den Gesundheitsbehörden unternommenen Anstrengungen zur Eindämmung des Virus und bekräftigen ihre Verpflichtung, die für religiöse Feierlichkeiten festgelegten restriktiven Maßnahmen zu respektieren“.
Höchstens 50 Gläubige haben Zutritt
Diese Maßnahmen sehen vor, dass der Eintritt in die Kirchen auf eine Höchstzahl von 50 Personen oder sogar noch weniger beschränkt sei, wenn die Bedingungen dies nicht zuließen. Auch das Tragen von Mundschutzmasken, das Respektieren sozialer Distanzierung, die Registrierung am Eingang und die Messung der Körpertemperatur sowie die regelmäßige Desinfektion der Räume werden obligatorisch sein. Die Gläubigen, die verdächtige Symptome hätten, würden gebeten, nicht in die Kirche zu gehen, und die Dispens von der Pflicht der Sonntagsmesse für ältere und schutzbedürftige Menschen werde weiterhin aufrecht erhalten. Schließlich blieben auch einige Aktivitäten und Riten während der Feierlichkeiten ausgesetzt: der Gesang, der Austausch des Friedensgrußes und all jene rituellen Gesten, die Körperkontakt beinhalten, dürften nicht durchgeführt werden. Gemeinden, die nicht in der Lage seien, diese Vorkehrungen zu garantieren, werden ihre Kirchen nicht wieder öffnen können.
In der Mitteilung von Erzbischof Slattery geht es auch um die Unterstützung der Bischöfe für den zum 31. Mai ausgerufenen nationalen Gebetstag für die in der Notsituation an vorderster Front stehenden Menschen, die Kranken und ihre Familien sowie für die Eindämmung der Seuche. Damit soll auch zum Ausdruck kommen, dass das Land während der Notsituation in Solidarität bleiben soll.
Die schrittweise Lockerung der Restriktionen in Südafrika begann am 1. Mai. In diesen Tagen wurden fast 24.000 Neuinfizierte registriert. Besorgniserregend seien die Prognosen für die kommenden Monate: Es wird befürchtet, dass es bis November zu einem weiteren drastischen Anstieg der Zahl der Infizierten und Opfer kommen werde.
(citizen.co.za - mg)
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