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USA: Erzbischof verteidigt Missachtung des Versammlungsverbots

Der Erzbischof von Saint Paul und Minneapolis, Bernard Hebda, hat die Missachtung des Versammlungsverbots im US-Bundesstaat Minnesota verteidigt. „Katholiken brauchen wirklich die Feier der Eucharistie, um durch die Herausforderungen in ihrem Leben zu kommen“, erklärte Hebda am Donnerstag (Ortszeit) vor Journalisten. Der Empfang der heiligen Kommunion sei deshalb „extrem wichtig“.

Hebda und die Bischöfe von Minnesota hatten am Mittwoch entschieden, dem Verbot des demokratischen Gouverneurs Tim Walz von Gottesdiensten mit mehr als zehn Teilnehmern nicht Folge zu leisten. „Wir haben nicht die Möglichkeit, die Eucharistie per Livestream zu empfangen“, betonte der Erzbischof.

Unterstützung erhielten die katholischen Bischöfe auch von protestantischer Seite. Dass Kirchen anders behandelt würden als etwa Einkaufszentren könne nicht akzeptiert werden, sagte etwa der Präsident der Lutheran Church-Missouri Synod, Lucas Woodford.

Nach Ansicht der konservativen „Becket“-Organisation haben die Bischöfe rechtlich nun nicht viel zu befürchten. Es seien bereits rund 30 Klagen gegen die Öffnungspläne in Minnesota anhängig. Der Rechtsbeistand der Organisation, Eric Rassbach, wertete die Anordnungen des Gouverneurs darüber hinaus als illegal. In diesem Fall bestehe auch nicht die Pflicht, ihr Folge zu leisten.

US-Kirche nach Klage gegen Versammlungsverbot abgebrannt

Derweil ist eine Kirche in Holly Springs im US-Bundesstaat Mississippi, die in der Corona-Pandemie vor einem Monat gegen die Versammlungsverbote der lokalen Behörde geklagt hatte, bis auf die Grundmauern abgebrannt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Wie der Lokalsender FOX13 berichtet, wurde die First Pentecostal Church in der Nähe der Grenze zum Nachbarstaat Tennessee am Mittwoch von einer Explosion erschüttert. Vor dem Kircheneingang hinterließ demnach ein Unbekannter eine Botschaft, die Bezug auf die Klage nimmt.

„Ich wette, ihr bleibt jetzt zu Haus ihr Scheinheiligen“, stand in weißer Farbe mit falscher Rechtschreibung auf dem Boden vor dem Gotteshaus, wie es hieß. Pastor Jerry Waldrop sagte der Fernsehstation, es sei eine schwierige Vorstellung, dass jemand die Kirche bewusst zerstört habe. „Wir haben keine Idee, wer das sein könnte." Ihm seien keine „Feinde“ der Gemeinde bekannt. Der Gouverneur des Bundesstaates Mississippi, Tate Reeves, erklärte, es habe ihm das Herz gebrochen und er sei wütend. „Was macht diese Pandemie mit uns?“, fragte er in einem Tweet, dem er das Bild von der abgebrannten Kirche anfügte. „Wir müssen für dieses Land beten.“ Mehrere Gemeindemitglieder hatten öffentlich gegen die Auflage der knapp 8.000 Einwohner großen Stadt Holly Spring protestiert.

(kna - mg)

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23. Mai 2020, 16:31