Weltgebet für Ende der Corona-Pandemie: Asiens Gläubige sind dabei
In Asien liegen die meisten Länder mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit, darunter als größtes Indonesien; dort sind die katholischen Gläubigen sogar dazu eingeladen, am 14. Mai von morgens bis abends zu fasten wie die Muslime, die weltweit die letzten zehn Tage des Ramadan begehen.
„Richten wir den Blick aufeinander. Vereinen wir uns als religiöse Führer und als Gottesgläubige auf der ganzen Welt", schrieb Kardinal Bo in seiner Botschaft. Er bekräftigte auch, dass die „Katastrophe“ der Pandemie, von der alle Kontinente betroffen seien, „die Welt zwangsläufig verändert“. Es sei „wie ein Weltkrieg“, dessen Folgen die Welt noch jahrzehntelang prägen werde. „Es wird die Art und Weise beeinflussen, wie wir existieren, wie wir Gemeinschaft verstehen, wie wir uns verständigen, wie wir Beziehungen aufbauen“, schrieb Bo, der erste Burmese im Kardinalskollegium.
Gute Politik baut jetzt Vertrauen und sät keinen Terror
Der Erzbischof von Rangun mahnte in seiner Botschaft auch die Regierenden zur Verantwortung. „In einer Krise wie dieser nutzen echte Führer die ihre Möglichkeiten, Vertrauen aufzubauen, nicht Angst und Terror”, so der Präsident der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen. Die Länder des Kontinents müssten sich auch die Frage gefallen lassen, warum es in Asien so viele Konflikte und so viel Armutsmigration gebe. „Warum haben wir die längsten Kriege der Welt in Asien? Warum müssen Millionen von Menschen ins Ausland gehen, um leben zu können? Können wir nicht eine integrative Wirtschaft aufbauen, die die Würde des Menschen in den Vordergrund stellt?
Im Moment brauche Asien Langmut, Kraft und Intelligenz: „Wir sind aufeinander angewiesen und müssen lernen, zusammenzuarbeiten, Verantwortung zu teilen und Solidarität zu schätzen“, so der Kardinal. „Vor allem ist dies eine Zeit, um Hass und Waffen beiseite zu legen und uns dem gemeinsamen Feind zu stellen, der die gesamte Menschheit bedroht.“
Der interreligiöse Weltgebetstag am 14. Mai 2020
Der Welttag des Fastens, Betens und der Solidarität für ein Ende der Corona-Pandemie ist ein religionsübergreifender Aufruf, den das „Hohe Komitee für die menschliche Geschwisterlichkeit“ für den 14. Mai lanciert hat. Papst Franziskus hat die Einladung an die katholische Weltkirche weitergegeben, der Großimam der Al Azhar, Ahmed Mohamed al-Tayeb, an die sunnitischen Muslime. Der Weltkirchenrat mit seinen 350 Kirchen beteiligt sich ebenso. Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte zu, sich an dem Weltgebetstag zu beteiligen.
Das „Hohe Komitee für die menschliche Geschwisterlichkeit“ hat zum Ziel, das Dialogdokument von Abu Dhabi zu verbreiten, das in einer gemeinsamen Anstrengung von Gläubigen aller Religionen die Welt friedlicher gestalten will. Unterzeichnet wurde das Dokument von Papst Franziskus und Scheich al-Tayeb am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi.
(fides/vatican news – gs)
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