Bischof Hinder wieder für ganz Arabien zuständig
Im Jahr 2011 war das Gebiet, das zuvor ganz unter Hinders Leitung gestanden hatte, in ein nördliches und ein südliches Vikariat geteilt worden; Ballin übernahm die Katholiken in Nord-Arabien mit Bahrain, Katar und Saudi-Arabien, Hinder Süd-Arabien mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman und Jemen. Die Ausweitung der Zuständigkeit bedeute für ihn „zunächst ziemlich viel Mehrbelastung“, teilte Hinder kath.ch mit. Alle vier Länder seien islamische Monarchien, deren Gesellschaften aber unterschiedlich geprägt seien. Er hoffe, dass die coronabedingten Reisebeschränkungen bald aufgehoben würden und er nach der Sommerpause den meisten Ländern wenigstens einen kurzen Besuch abstatten könne. Bis dahin behelfe er sich „mit elektronischen Hilfsmitteln“.
Der Bischof rechnet mit negativen Auswirkungen der Corona-Krise auch auf die katholischen Migranten-Gemeinden. Sie könnten als Folge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten schrumpfen, „da viele unserer Gläubigen ihren Job verlieren“. Der Verlust der Arbeit bedeute für die meisten, dass sie in ihr Heimatland zurückkehren oder sich anderswo in der Welt eine neue Zukunft aufbauen müssten. Im Moment gehe es für ihn und seine Priester vor allem darum, den Gläubigen beizustehen, so Hinder.
Eine Fläche von rund drei Millionen Quadratkilometern
Neben Stärkung im Glauben bräuchten viele Leute auch „ganz handfeste Hilfe“, etwa Nahrungsmittelpakete für Arbeiter in abgeschiedenen oder abgesperrten Wohnsiedlungen oder ein Flugticket für die Rückreise in die Heimat. Beide Vikariate zusammen haben eine Fläche von rund drei Millionen Quadratkilometern und zählen damit zu den flächenmäßig größten Kirchenbezirken der Welt.
Die Religionsfreiheit der Christen ist in einigen Ländern des Gebietes stark eingeschränkt, besonders in Saudi-Arabien. Insgesamt leben in den Vikariaten rund dreieinhalb Millionen Katholiken, die von nur etwa 120 Priestern betreut werden. Einheimische Christen gibt es auf der Halbinsel nicht. Die allermeisten Katholiken sind Gastarbeiter, vor allem aus Indien, Pakistan und den Philippinen, aber auch aus arabischen Ländern wie Libanon und Syrien oder aus Europa. Die kirchlichen Verhältnisse in den Ländern Arabiens sind ebenso verschieden wie der jeweilige Grad an Freizügigkeit, Religions- und Kultusfreiheit. Wegen der großen Distanzen stehen die Christen oft kaum miteinander in Kontakt.
(kath.ch/kna - mg)
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