Brasilien: Tod am Amazonas
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Brasilien ist neuerdings, nach den USA und Großbritannien, das Land, das die meisten Corona-Toten verzeichnet: Es sind bisher 35.000 Menschen, die in Brasilien an oder mit dem Virus gestorben sind. Das ohnehin nur rudimentäre Gesundheitssystem im Amazonasgebiet des nördlichen Brasiliens ist längst in die Knie gegangen. Am kritischsten aber ist die Lage im Bundesstaat Sao Paulo, dem materiell und was die Zahl der Bevölkerung angeht reichsten Bundesstaat im Land.
Der Präsident leugnet die Lage
Die Bischöfe der Amazonasregion bitten die Regierung über den katholischen TV-Sender „Aparecida“ dringend, die schwere Gesundheitskrise nicht zu ignorieren. Doch Präsident Jair Bolsonaro – lange ein Leugner der Gefährlichkeit des Virus – zieht es vor, die Gesamtstatistik der Todeszahlen im Land nicht mehr veröffentlichen zu lassen. Immer mehr Menschen befürchten angesichts von Bolsonaros erratischer Politik einen Militärputsch. Wie US-Präsident Donald Trump droht auch Bolsonaro mit einem Rückzug seines Landes aus der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Im Bundesstaat Maranhão führt die Ortskirche auf Initiative der Bischöfe seit dem 2. Juni eine zehntätige Gebetszeit durch. Dazu gehören auch Gottesdienste im Livestream, die über die Homepage der brasilianischen Bischofskonferenz verbreitet werden.
(vatican news/fides)
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