Gewalt in Nigeria: Bischof appelliert an internationale Gemeinschaft
In den letzten Wochen haben die Angriffe im Nordwesten des Landes deutlich zugenommen. Allein im Distrikt Sabon-Birni, in der Provinz Sokoto, wurden mehr als 70 Menschen getötet. Am Montag wurde im britischen Unterhaus ein Bericht vorgestellt, der untersuchen soll, ob Nigeria gar ein Völkermord droht. Darin wird auch die Rolle der internationalen Gemeinschaft untersucht, die nach Ansicht des Bischofs von Sokoto eine entscheidende Rolle bei der Blockade der Waffenlieferungen an militante Gruppen spielen kann.
Die rivalisierenden Gruppen werden zunehmend von Terroristen infiltriert. In der derzeitigen Situation gebe es leider kaum Transparenz, beklagt der Bischof: „Die Streitkräfte sagen, dass sie die Verantwortlichen für die Gewalttaten in den Wäldern eliminiert haben, aber es ist keineswegs sicher, dass das auch wirklich stimmt.“
Religiöser Hass und Diskriminierung
Die Wiederherstellung der Legalität müsse nun oberste Priorität haben, betont Mons. Kukah, der die Wurzeln des Konflikt im religiösen Hass und Diskriminierung verortet. Viele nigerianische Muslime bestünden darauf, dass es keine Trennung zwischen Staat und Religion geben dürfe, und das habe es Boko Haram und anderen Terrorgruppen erlaubt, ihren Einfluss auch auf moralischer Ebene geltend zu machen. Die meisten Machtpositionen seien mit Muslimen besetzt.
Für die Degeneration des anhaltenden Konflikts macht der Bischof die „schwache und korrupte nigerianische Regierung verantwortlich. „Die internationale Gemeinschaft muss zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung im Land beitragen,“ so sein Appell.
(vatican news/pm - skr)
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