USA: „Ich bin betrübt. Ich bin erzürnt. Ich bin verärgert“
Mario Galgano – Vatikanstadt
Gewalttätige Proteste und Plünderungen, ein Toter: Die Stimmung ist explosiv. Das Video, das einen weißen Polizisten in Minneapolis zeigt, der auf dem Hals eines afroamerikanischen Mannes in Handschellen kniet, sei „herzzerreißend und zutiefst beunruhigend“, sagte der katholische Erzbischof Bernard A. Hebda von St. Paul und Minneapolis. George Floyd - der Verhaftete auf dem Video - ist inzwischen verstorben, der Polizist wird angeklagt.
Zeugnis aus einer afroamerikanischen Pfarrei in St. Paul
Pater Erich Rutten leitet die Pfarrei St. Peter Claver in St. Paul: ein weißer Priester mit einer Gemeinde, die vor allem aus Afroamerikanern besteht. Er kenne deren Probleme aus nächster Nähe, sagt er. Die Pandemie und der Rassismus seien zwei große Herausforderungen dieses Moments.
„Ich bin betrübt. Ich bin erzürnt. Ich bin verärgert. Und ich bin es leid, dass solche Dinge immer wieder passieren! Wie lange, o Herr, müssen wir solche Dinge noch ertragen?“
Einige Leute dächten, die Vorherrschaft der Weißen sei nur ein Begriff, der in Talkshows auftauche, so der Pfarrer in einer Videobotschaft, aber „hier ist ein Fall, in dem die Vorherrschaft der Weißen jemanden das Leben gekostet hat“.
„Die irregeleitete Vorstellung, dass Weiße irgendwie Leute herumschubsen dürfen, oder dass wir dieses Land besitzen, oder dass wir Minneapolis besitzen, führt zu schrecklicher Respektlosigkeit, führt zu Armut, führt in diesem Fall und in vielen weiteren Fällen zu Gewalt.“
Im Gegensatz dazu zeige die Liebe Gottes, „wie sie von Jesus offenbart wurde“, den Menschen, dass alle „Kinder des einen Gottes und Christus, dem König, gleichermaßen untertan sind“. Denn wir alle seien Brüder und Schwestern.
Auch Jesse Jackson dabei
Erzbischof Bernard Hebda hat am vergangenen Freitag zusammen mit Pfarrer Rutten einen Online-Gottesdienst „für Rassengerechtigkeit und Frieden“ gefeiert. Der bekannte protestantische Pastor und Menschenrechtsaktivist Jesse Jackson sowie Pastor Al Sharpton reisten am Donnerstag ebenfalls nach Minneapolis; Jackson sprach vor einer örtlichen Baptistengemeinde.
(vatican news/the tablet)
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