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Protest gegen die Regierung in Mali Protest gegen die Regierung in Mali 

Mali: Misereor hofft auf eine politische Lösung des Konfliktes

Auch eine Woche nach den Protesten gegen die Regierung, bei denen es auch Tote gab, kommt das westafrikanische Mali nicht zur Ruhe. Die Lage sei nach wie vor „sehr, sehr angespannt“, sagt der Leiter der Dialog- und Verbindungsstelle des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor in der Landes-Hauptstadt Bamako. Radio Vatikan sprach an diesem Freitag mit Adegbola Faustin Adeye in Mali.

Mali ist in einer nicht nur politischen Krise - heftige Proteste gegen die Regierung und Gewalt erschüttern das Land. Vertreter von EU, UNO, Afrikanischer Union sowie der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft zeigten sich nach der jüngsten Eskalation der Gewalt vor einer Woche besorgt. Auch die katholische Kirche in Mali startete einen Dialogaufruf. Adegbola Faustin Adeye, Leiter der Misereor-Dialog- und Verbindungsstelle in der Landes-Hauptstadt Bamako berichtet  im Gespräch mit Radio Vatikan, dass die Lage weiterhin sehr angespannt und unübersichtlich sei. 

Komplexer Konflikt

Der Konflikt hat seiner Aussage nach mehrere Gründe: Neben den Parlamentswahlen vom März 2020, bei denen es Betrugsvorwürfe gab, nennt er auch eine schlechte Regierungsführung von Präsident Ibrahim Boubacar Keita, Auswirkungen der Corona-Pandemie und die schwierige Sicherheitslage im Land, die nicht nur Mali, sondern die ganze Sahelzone seit 2012 destabilisiert.

Das ausführliche Interview zum Hören

Friedensappelle ungehört

Für friedliche Lösungen gab es auch einen Appell von Religionsvertretern, darunter Kardinal Zerbo, der jedoch bisher keine Besserung bewirken konnte. Laut dem Misereor-Referenten in Mali liegt das nicht nur daran, dass der aktuelle Präsident sehr schlecht angesehen ist, sondern auch daran, dass an der Spitze der Opposition ein sehr wichtiger Imam steht, der sich deutlicher äußern könnte: „Wenn er nicht klipp und klar seiner Truppe sagt, hören wir mit diesen Kämpfen auf, dann vermute ich, dass alle Appelle kein Gehör haben.“

„Die Lösung liegt in den Händen der Politiker des Landes. Sie müssen ihr Amt als ein Amt vom Volk und für das Volk begreifen und ausüben. Die Regierung muss sich um das Volk kümmern.“

Imam der Opposition und Politik in der Pflicht

Adegbola Faustin Adeye, Leiter der Misereor-Dialog- und Verbindungsstelle in Bamako, sieht im Gespräch mit Radio Vatikan letztlich nur einen Weg:

„Die Lösung liegt in den Händen der Politiker des Landes. Sie müssen ihr Amt als ein Amt vom Volk und für das Volk begreifen und ausüben. Die Regierung muss sich um das Volk kümmern. “

(vatican news - sst)

 

 

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17. Juli 2020, 13:40
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