Erzbischof von Dakar: „Wir müssen Lehren aus Corona ziehen"
Der Lockdown stelle eine große Schwierigkeit dar, um die Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen. „Der Staat hatte Familienpakete organisiert und die Ärmsten wurden mit Nahrungsmitteln versorgt. Das hat einigen Familien geholfen, und wir begrüßen dieses Solidaritätsprojekt.“ Dennoch bleibe die Situation angespannt, und die Menschen seien gezwungen, Risiken einzugehen, um die Ernährung sicherzustellen, so der Erzbischof. „Wir sind ein armes Land mit wenig Ressourcen. Wenn also eine Unglück über uns hereinbricht wie diese Krankheit, dann schwächt das unsere Wirtschaft, die an sich schon fragil ist.“
Nach Angaben der John Hopkins-Universität gibt es - Stand 17. Juni 2020 - ca. 12.000 Covid-19-Fälle und 253 Tote im Senegal. Die Moscheen und Kirchen wurden im März geschlossen. Zwar durften die Gotteshäuser mittlerweile wieder öffnen, doch die Katholische Kirche hat entschieden, die Kirchen weiter geschlossen zu halten. Zu unsicher sei die Lage derzeit, so Erzbischof Ndiaye.
Lehren aus der Krise
Wichtig sei es nun, Lehren aus der Pandemie zu ziehen: „Ich habe unsere Schwäche wahrgenommen. Wir haben gedankenlos in den Alltag hinein gelebt. Die Pandemie ist ein Signal, das uns warnen möchte: Das Leben und unser Verhalten wird in Frage gestellt.“ Außerdem nehme er wahr, wie richtig die Enzyklika „Laudato si‘“ lag: „Wir haben unsere Umwelt und unseren Planeten missbraucht, und wir zahlen jetzt dafür. Und ich bin geschockt, dass wir nur eine Antwort darauf haben: Wieder so weitermachen, als sei nichts geschehen, als hätten wir nichts gelernt. Wir können aber nicht so weiterleben wie bisher! Ich bedauere es, dass wir keine Schlüsse daraus ziehen, damit es zu einer wirklichen Osmose kommt zwischen dem Verhalten des Menschen und der Natur, in der er sich weiterentwickelt.“
(vatican news - mc)
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