Indien: Noch keine Gerechtigkeit für Opfer von Orissa
Doch bis heute sitzt noch keiner der damaligen Täter im Gefängnis. Von über 3.000 Anzeigen ging die indische Justiz nur etwa achthundert nach, und viele Familien trauen sich bis heute nicht, in ihre Heimat zurückzukehren, weil sie um ihr Leben fürchten.
Eine Reihe von Menschenrechtsorganisationen hat zum 25. August an den Beginn der Pogrome in Orissa vor zwölf Jahren erinnert. Das „National Solidarity Forum” fordert in einer Erklärung mehr Schutz von Minderheiten, denn die Opfer der Ausschreitungen waren Kastenlose, die zum Christentum übergetreten waren. Immer wieder behaupten Hindu-Nationalisten, dass Christen Hindus gewaltsam oder durch soziale Wohltaten zu einem Übertritt zum Christentum bewegten.
Am Anfang der Pogrome stand der Mord an einem Hindu-Führer
Im August 2008 war einer der Führer des nationalistischen Hindu-Verbands VHP ermordet worden. Die Täter waren Maoisten, doch in der aufgeheizten Stimmung galten vielmehr Christen als die Mörder. Es kam zu heftigen antichristlichen Ausschreitungen, vor allem im Distrikt Kandhamal.
„Es ist eine Tragödie, dass auch zwölf Jahre später Hunderte von Familien nicht in ihre früheren Dörfer zurückkehren können“, schreibt jetzt das „National Solidarity Forum”. „Die Binnenflüchtlinge im Innern des Distrikts sind von allen Möglichkeiten, sich ihr täglich Brot zu verdienen, abgeschnitten. Diejenigen, die den Distrikt verlassen haben, sind jetzt der Corona-Pandemie ausgeliefert.“
(asianews – sk)
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