Suche

Die Schäden des Anschlages Die Schäden des Anschlages 

Nicaragua: Brandanschlag auf Kathedrale

Als „Terrorakt“ hat der Erzbischof von Managua, Kardinal Leopoldo Brenes, einen Brandanschlag auf die Kathedrale der Hauptstadt verurteilt. Ein unbekannter Mann hatte am Freitag einen Brandsatz in der Kirche entzündet und ein kostbares Kruzifix zerstört.

Zeugenaussagen zufolge hatte der Vermummte sich dem Kruzifix in der Kathedrale „Sangre de Cristo“ mit den Worten genähert: „Ich komme zum Blut Christi“. Dann entzündete er den Brandsatz, der schwerwiegende Schäden an dem kostbaren Kreuz hinterließ. Das Kruzifix mit der Christusfiguration aus dem 4. Jahrhundert sei fast völlig verbrannt worden. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen.

Tat aus Kirchenhass 

In einer Erklärung der Erzdiözese ist von einem „vorsätzlichen und geplanten“ Akt die Rede, der „frevlerisch und gotteslästerlich“ und „unbedingt zu verurteilen“ sei. Der Anschlag beleidige und verletze die katholische Gemeinschaft zutiefst. Er sei Teil einer ganzen Reihe von Aggressionen gegen die Kirche in den letzten Monaten, die von großem Hass zeugten und deren Urheber ausfindig gemacht werden müssten. Die katholische Gemeinschaft zeigte sich nach der Tat schockiert und empört. Der Weihbischof von Managua, Silvio Baez, schrieb auf Twitter: „Meine Nähe und mein Gebet ist mit dem Volk von Nicaragua in diesem schmerzlichen Moment“.

Krise und Spannungen seit 2018

Nicaragua erlebt seit April 2018 eine Krise mit landesweiten Protesten gegen die linksgerichtete Regierung von Präsident Daniel Ortega. Seit Beginn kamen hunderte von Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Nicaraguas Kirche kritisierte immer wieder in scharfer Form die Menschenrechtsverletzungen der Regierung. Im Kontext der Spannungen stand auch die Kirche selbst mehrfach im Visier. So stürmten etwa im November 2019 Anhänger des sandinistischen Präsidentenpaares Daniel Ortega und Rosario Murillo die Kathedrale von Managua, nachdem dort Angehörige politischer Gefangenen einen Hungerstreik begonnen hatten, um die Freilassung der Inhaftierten zu fordern. Papst Johannes Paul II. hatte während seines Besuchs in der Kathedrale von Managua im Februar 1996 vor dem nun zerstörten Kruzifix des „Blutes Christi“ gebetet.


(vatican news – pr)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

01. August 2020, 09:11