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Pakistan: Entführte Maira Shahbaz wird nicht freigelassen

Die Kampagne für die Befreiung der 14-jährigen pakistanischen Katholikin Maira Shahbaz hat durch die Entscheidung eines Gerichts in Lahore am Mittwoch einen Rückschlag erlitten. Der Richter hob auf, was zuvor vom Bezirksgericht Faisalabad angeordnet worden war, nämlich die Rückkehr ins Elternhaus des. Die junge Christin muss demnach im Haus ihres mutmaßlichen Entführers Mohamad Nakash bleiben.

Trotz der von der Verteidigung der Familie der jungen Frau vorgelegten Beweise, die ihr minderjähriges Alter bezeugen, und obwohl diese Tatsache ausreicht, um die angebliche Ehe für ungültig zu erklären, entschied das Gericht von Lahore zugunsten des angeblichen Ehemannes, weil Maira nach Ansicht des Richters zum Islam konvertiert sei. Der Anwalt des Mädchens, Khalil Tahir Sandhu, der von „Kirche in Not“ kontaktiert wurde, kommentierte: „Was wir am Mittwoch gesehen haben, ist ein islamisches Urteil“, und dies trotz „der Gründe, die wir unterstützt haben, die sehr solide und überzeugend gewesen waren“. Der Anwalt beabsichtige, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Der Rechtsanwalt Tahir Sandhu hatte eine offizielle Geburtsurkunde vorgelegt, aus der hervorgeht, dass seine Mandantin zum Zeitpunkt der angeblichen Eheschließung erst 13 Jahre alt war, und hatte bewiesen, dass die vom Entführer vorgelegte Heiratsurkunde falsch gewesen sei. Laut „Kirche in Not“ ist die These, „wonach die Heranwachsende den islamischen Glauben angenommen hätte, nicht einmal mit der pakistanischen Gesetzgebung vereinbar, nach der ein Minderjähriger die Religionszugehörigkeit nur mit Zustimmung der Eltern ändern kann“. 

(sir - mg)

Anmerkung: in einer früheren Fassung dieser Meldung war fälschlich davon die Rede, das nun ergangene Urteil sei vom Höchstgericht gesprochen worden. Wir haben diesen Fehler korrigiert.  

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06. August 2020, 12:50