Türkei: Bartholomaios hofft noch auf Wiedereröffnung von Chalki
Es handelt sich um die Erlöser-Kirche von Chora, die unter ihrem Moschee-Namen Kariye Camii seit 1958 ein Museum ist und über weltberühmte Mosaike und Fresken verfügt. Unterdessen hofft Patriarch Bartholomaios, dass die orthodoxe Hochschule auf Chalki endlich wiedereröffnet werden könne.
Der Ökumenische Patriarch hatte in den vergangenen Wochen mehrfach seine Entschlossenheit bekundet, die orthodoxe Position in der Türkei zu verteidigen. Am 5. Juli führte er den neuernannten Abt des Dreifaltigkeitsklosters auf der Insel Chalki, Bischof Kassianos (Notis), in sein Amt ein. Im Dreifaltigkeitskloster sind auch das Priesterseminar des Ökumenischen Patriarchats und die Theologische Hochschule beheimatet, die 1971 auf Anordnung der Regierung in Ankara geschlossen wurden.
Bei der Feier am 5. Juli sagte Bartholomaios I. wörtlich: „In diesem Jahr ist der 49. Jahrestag der erzwungenen Still-Legung der Hochschule. Leider haben die Anstrengungen des Ökumenischen Patriarchats und die Aufrufe hochrangiger politischer und gesellschaftlicher Persönlichkeiten aus aller Welt im Hinblick auf die Wiedereröffnung der Hochschule bisher – trotz gelegentlicher positiver Signale – kein Ergebnis gebracht. Aber wir werden weiter hoffen und kämpfen“.
Negativ auf das Verhältnis zwischen dem Patriarchat und der türkischen Regierung hatte sich auch die Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee ausgewirkt. Doch dieses könnte noch weiter verschlechtert werden, da Berichten zufolge die Erlöser-Kirche von Chora mit ihren weltberühmten Mosaiken und Fresken ebenfalls wieder in eine Moschee umgewandelt werden soll.
Die Mosaiken und Fresken im Stil der sogenannten paläologischen Renaissance zählen zu den bedeutendsten und aufwändigsten Zyklen der christlichen Kunst weltweit. Die Kirche wurde unter den Osmanen im frühen 16. Jahrhundert in eine Moschee umgewandelt, nach 1948 restauriert und zum Museum erklärt.
(pm - mg)
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