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In Pakistan demonstrieren Frauen nach einer brutalen Vergewaltigung für mehr Schutz und Respekt In Pakistan demonstrieren Frauen nach einer brutalen Vergewaltigung für mehr Schutz und Respekt 

Pakistan: Frauen-Proteste nach Vergewaltigung

Landesweit demonstrieren Frauen nach einem Vergewaltigungsfall für mehr Rechte und Sicherheit. Weil ihr das Benzin auging, war eine Frau mit ihrem Auto liegengeblieben. Sie wurde überfallen und vor den Augen ihrer Kinder vergewaltigt. Die Demonstrantinnen fordern auch den Rücktritt eines Polizeibeamten, der der Frau gesagt hatte, sie hätte die Vergewaltigung herbeigeführt, da sie eine wenig befahrene Straße wählte und ohne männliche Begleitung unterwegs war.

Die Christin Safina Javed, Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation „Peace and Development“ in Pakistan, verurteilte die brutale Tat und forderte die Regierung auf, „mit Macht gegen zunehmende Gewalt gegenüber Frauen und Kindern“ vorzugehen, wie AsiaNews berichtet. Alle hätten über die Medien die Worte des Polizeibeamten gehört, der aufgrund seines „typisch engstirnigen Denkens, das die Kriminellen unterstützte“ vom Dienst suspendiert werden müsse. Sämtliche jüngst beschlossenen Gesetze würden die Frauenrechte schwächen, so Javed weiter. Es brauche hingegen „rigorose Gesetze für die Frauenrechte, damit sich Frauen überall sicher fühlen können“.

„Rigorose Gesetze für die Frauenrechte, damit sich Frauen überall sicher fühlen können“

Frauenrechtsorganisationen fordern Strukturreform

In Karachi hatte „Peace and Developement“ am Wochenende gemeinsam mit einer Organisation für Frauenpolitik eine Pressekonferenz zum Thema Frauenrechte in Pakistan einberufen. Mit sieben weiteren Frauenrechtsorganisationen unterzeichneten sie dabei ein Dokument, das ein Ende der Gewalt gegenüber Frauen und Transgendern fordert. Auch dürften solche Taten durch die Behörden nicht noch verharmlost werden, so der Appell. Wenn Frauenrechte verletzt würden, müsse den Frauen Gehör geschenkt werden und Gerechtigkeit hergestellt werden. Ebenso fordern die Organisationen, dass alle Beamten, die Frauenrechte nicht anerkennen und sogar versuchten, die Frauen zu beschuldigen, zur Verantwortung gezogen müssten. Es brauche eine Strukturreform, damit öffentliche Einrichtungen Respekt gegenüber Frauen zeigten und ihre Rechte achteten. Das Strafrecht sei gerufen, bei Fällen von Gewalt gegen Frauen schnelle, „transparente und wirksame Verfahren“ zu garantieren.

Hintergrund

Eine 30-jährige Pakistanerin hat in einem Video öffentlich ihre Vergewaltigung angeprangert. Sie war demnach am 10. September mit ihren zwei Kindern auf der Autobahn zwischen Lahore und Gujranwala aufgrund von Benzinmangel stehen geblieben. Als sie versuchte, Hilfe zu rufen, kamen mehrere Männer, schlugen die Scheibe des Autos ein und zerrten sie und die Kinder auf ein nahegelegenes Feld. Die Mutter missbrauchten sie dort mehrfach sexuell vor den Augen der Kinder. Schließlich raubten sie die Frau aus. Der Polizist, bei dem die Frau den Fall anzeigen wollte, habe ihr die Schuld gegeben: Sie hätte nicht ohne männliche Begleitung unterwegs sein dürfen, den Benzintank vor der Fahrt besser kontrollieren müssen und zudem eine nicht so abgelegene Route wählen sollen. Sie habe ihren Fall öffentlich gemacht, da vielen Frauen täglich Ähnliches widerfahre, die Gesellschaft jedoch wegschaue, erklärte die Betroffene.

(asianews - sst)

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15. September 2020, 14:42