Sudan: Hochwasser bedroht über eine halbe Million Menschen
Die Wassermassen hätten rund 1.700 Hektar Ackerland zerstört. Weitere Regenfälle seien vorhergesagt. Durch die Überschwemmungen breiteten sich Krankheiten wie Malaria oder das Chikungunya-Fieber aus, so Gabriel weiter. Teile des Bundesstaates Rotes Meer seien von der Außenwelt abgeschnitten. Zu den betroffenen Gebieten gehöre auch die Hauptstadt Khartum, wo der Blaue und der Weiße Nil zusammenfließen. In der Metropole leben mehr als acht Millionen Menschen.
Laut Angaben des Welthungerhilfe-Landesdirektors machen den Menschen im Sudan nicht nur die Überschwemmungen zu schaffen. Jeder vierte Einwohner leide unter Nahrungsmittelknappheit. Eine Wirtschaftskrise treibe zudem die Preise für Lebensmittel in die Höhe. Gleichzeitig verschärfe die Corona-Pandemie die Situation im Land.
Neben der Nothilfe brauche es mittel- und langfristig wirksame Maßnahmen, um die Lage wieder etwas zu stabilisieren, so Gabriel. „Wir brauchen zum Beispiel mehr Trinkwasserleitungen, und die Menschen müssen die Möglichkeit erhalten, ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen.“ Das hoch verschuldete Land sei dringend auf finanzielle Hilfe angewiesen, zum Beispiel vom Internationalen Währungsfonds oder der Weltbank, um die eigene Wirtschaft wieder aufzubauen. Dafür müssten Sanktionen aufgehoben und das Land von der Liste der sogenannten Schurkenstaaten gestrichen werden.
(kna - cs)
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