Weißrussland: Lukaschenko bestätigt Einreiseverbot für Bischof
„Wir wollen die Angelegenheit untersuchen“, so Lukaschenko. „Wenn alles in Einklang mit dem Gesetz ist, werden wir entsprechend handeln.“ Kondrusiewicz sei nicht als einziger in die Liste der Personen aufgenommen worden, die nicht nach Belarus einreisen dürften, jedoch eine „bekanntere Person“.
Eine „bekanntere Person“
In einer am Dienstag auf dem Kirchenportal catholic.by veröffentlichten Erklärung bezeichnete der Erzbischof seine Abweisung an der Grenze als „vollkommen unverständlich“. Im belarussischen Gesetz heiße es ausdrücklich, das Recht der Staatsbürger, in die Republik Belarus einzureisen, „könne nicht eingeschränkt werden“.
Aufruf zu Dialog und Versöhnung
In der aktuellen Krise habe er zu Dialog und Versöhnung aufgerufen. Das werde er auch weiter tun, so Kondrusiewicz. „Ich möchte auf keinen Fall, dass die ungerechtfertigte und gesetzwidrige Entscheidung des Grenzschutzes die angespannte Lage in unserem Vaterland noch verschärft.“ Er habe das staatliche Grenzkomitee gebeten, die Entscheidung aufzuheben, ihn nicht nach Belarus zurückkehren zu lassen, teilte der Erzbischof mit Das Einreiseverbot behindere seinen pastoralen Dienst und verhindere seine geplante Teilnahme an kirchlichen Veranstaltungen, so Kondrusiewicz.
Lukaschenko wies Vorwurf zurück
Lukaschenko wies den Vorwurf einer Unterdrückung von Kirchen im Land zurück. Er werde keinen Angriff auf irgendeine Kirche in Belarus dulden, sagte er. Jeder Belarusse könne Gotteshäuser besuchen. „Wir haben keine Kirchen geschlossen, auch nicht, wenn sie in Anti-Lukaschenko- und Anti-Staats-Propaganda verwickelt waren“, so der Präsident wörtlich. „Im Gegenteil, wir versuchen sie zu unterstützen und zu schützen.“
In Minsk versammelten sich am Montagabend etwa zwei Dutzend Menschen vor der katholischen Kathedrale und solidarisierten sich mit Kondrusiewicz. Sie hielten Fotos des Erzbischofs und Zettel mit Buchstaben in ihren Händen, die zusammen das Wort „Wir warten“ ergaben, wie unabhängige Medien berichteten. Die Polizei habe die Demonstration aufgelöst.
(kap – pr)
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