Kongo: „Wir stehen am Rande des Bankrotts“
Das Land stecke aufgrund der politischen Krise und ihrer Folgen in einer unhaltbaren Situation, so die Bischöfe. Die Lähmung der Regierungskoalition betreffe und infiziere alle Bereiche des nationalen Lebens.
„In einer Zeit, in der das kongolesische Volk in einem unbeschreiblichen Elend schmachtet, widmet die Regierung ihre Energien dem eigenen Kalkül im Hinblick auf die Wahlen von 2023“, kritisieren die Bischöfe. Das Ganze werde noch durch die Corona-Pandemie verschlimmert, heißt es weiter. Die Politiker dächten nur an den eigenen Machterhalt.
Die Geißel der Stammenskonflikte
Zur Verschärfung der Situation kämen noch „die Geißeln der Stammeskonflikte“ hinzu. Dieses Problem werde von den politischen Akteuren noch geschürt, erläutern die Oberhirten. Verdienstmöglichkeiten für talentierte Beamte gebe es kaum, stattdessen würden Behördenmitarbeiter je nach parteipolitischen Interessen gefördert.
Zur politischen und gesundheitlichen Krise komme noch die schwere Wirtschaftskrise hinzu. Ergebnis sei „ein drastischer Rückgang der Kaufkraft der Bevölkerung und damit die Zunahme von Armut und Arbeitslosigkeit“. Der Bergbausektor, auf den das Land bisher zählen konnte, sei wie viele andere Bereiche von Korruption infiziert. Dieser Wirtschaftsbereich komme mittlerweile nur wenigen Einzelpersonen, multinationalen Konzernen und „militarisierten kriminellen Gruppen“ statt der gesamten Bevölkerung zugute.
Um aus dieser Situation herauszukommen, fordern die Bischöfe die Bevölkerung auf, „aus der Erstarrung herauszukommen“. Jeder müsse „wachsam über die Einhaltung der Verfassung wachen“. „Lasst uns unser Stimmrecht wirksam ausüben und handeln, um jeden Versuch zu verhindern, uns unser Recht zu beschneiden, unsere Führer zu wählen und das Schicksal unseres Landes zu bestimmen“, schließen die Bischöfe ihren Aufruf ab.
(fides - mg)
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