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Am 1. Oktober beging Nigeria den 60. Jahrestag seiner Unabhängigkeit Am 1. Oktober beging Nigeria den 60. Jahrestag seiner Unabhängigkeit 

Nigeria: Bischof kritisiert Zustand der Demokratie im Land

Nigerias Führungsklasse ist einseitig zusammengesetzt. Das beanstandet der Bischof von Sokoto in Nordwestnigeria, Matthew Hassan Kukah. In einem Vielvölkerstaat wie Nigeria müsste die politische Führung aus allen sozialen Schichten stammen, sagte der Bischof.

Insbesondere kritisierte er die vorrangige Rekrutierung von Führungskräften aus dem muslimischen Norden des Landes. Das widerspreche dem föderalen Charakter Nigerias, sagte der Bischof zum 60. Jahrestag der Unabhängigkeit Nigerias am 1. Oktober in Lagos. „Wenn man alle Äpfel in den gleichen Korb legt, kann man keine Fortschritte machen, weil man die Verfassung verletzt und dabei immer noch denkt, man befinde sich in einer Demokratie”, so der Bischof wörtlich. Kuka empfahl, das Modell der Auswahl politischer Fürhungskräfte „sehr rasch umzustellen, wenn wir nach 60 Jahren Unabhängigkeit unseren Platz unter den Nationen der Welt einnehmen wollen.”

Zuvor hatten bereits andere nigerianische Bischöfe die Verwaltung des Landes kritisiert und davor gewarnt, dass Nigeria auf eine gefährliche Wende zusteuere. Der emeritierte Erzbischof von Lagos, Kardinal Olubunmi Okogie, sprach in seiner Rede zum 60. Jahrestag der Unabhängigkeit Nigerias von einem „todkranken Land”, dessen Schwierigkeiten die herrschende politische Klasse nicht in den Griff bekäme. Ein Land könne nicht „mittels Propaganda” geleitet werden, noch könne man seine Entwicklung fördern, wenn man abweichende Meinungen kriminalisiere, so der Kardinal.

(fides/vanguard – gs)

 

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05. Oktober 2020, 08:55