Polens Bischöfe verteidigen die Handkommunion
Wegen der Corona-Pandemie hatten die Bischöfe im Frühjahr die Handkommunion empfohlen, die bis dahin nur eine kleine Minderheit der Katholiken in Polen wählte. Der Vatikan erkenne auch diese Art als „würdevoll" an, betonten sie nun. Damit reagierten sie auf eine Online-Kampagne gegen die Handkommunion, die die ultrakonservative Pater-Piotr-Skarga-Gesellschaft gestartet hatte. Die von katholischen Laien 1999 in Krakau gegründete Gesellschaft verficht die traditionelle Mundkommunion mit der Begründung, die Spende der Hostie auf die Hand könne zur Entweihung des Leibes Christi führen. Man könne die Hostie so für andere Zwecke verwenden, statt sie zu essen.
Die nach einem polnischen Jesuiten aus dem 16. Jahrhundert benannte Gesellschaft kritisierte, „unter dem Vorwand des Schutzes der Gesundheit" sei ein „Experiment" begonnen worden. Der Wechsel von der Mund- zur Handkommunion könne auch nicht mit Hygienevorschriften begründet werden.
Bereits 2005, als der polnische Primas Kardinal Jozef Glemp als erster Bischof in Polen in seiner Erzdiözese Warschau die Handkommunion einführte, hatte sich unter Gläubigen viel Kritik geregt. Im deutschen Sprachraum hingegen wird seit längerem mehrheitlich die Handkommunion gepflegt.
(kap - gs)
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