USA: Zahlungen wegen Missbrauchs - zwei Diözesen bankrott
Bischof Dennis Sullivan von Camden gab die Entscheidung Anfang Oktober bekannt und sagte, neue Missbrauchsklagen und die Auszahlungen von acht Millionen Dollar hätten die Diözese gezwungen, Konkurs anzumelden.
„Ich finde es tröstlich, dass wir mit dieser Entscheidung nicht allein sind, da wir gesehen haben, dass bekannte öffentliche Einrichtungen und andere katholische Diözesen im ganzen Land kürzlich gezwungen waren, dies ebenfalls zu tun“, sagte Bischof Sullivan.
Der Bischof nannte als Grund für den Bankrott neue Missbrauchsklagen, einen Rückgang der Spenden und die Auszahlungen von acht Millionen Dollar an das New Jersey Independent Victims Compensation Program.
Bischof Sullivan erläuterte, er müsse sich Geld leihen, um die Auszahlungen vornehmen zu können, berichtete die Katholische Nachrichtenagentur „Catholic News Agency“.
Auch in Geldnot: Die Diözese Rockville Centre auf Long Island
Ebenfalls am 1. Oktober erklärte die Diözese Rockville Centre auf Long Island, New York, dass sie ebenfalls Konkurs anmeldete. Als Gründe für den Konkurs nannte die Diözese mehr als 200 neue Klagen wegen sexuellen Missbrauchs durch Geistliche, einen Rückgang der Spenden aufgrund der Pandemie und frühere Entschädigungszahlungen an Überlebende des Missbrauchs.
Neue Gesetze, die in New York und New Jersey erlassen wurden, erlauben es, Klagen wegen sexuellen Missbrauchs auch lange nach Ablauf der Verjährungsfrist einzureichen.
Im Mai 2019 verlängerte Gouverneur Phil Murphy die Verjährungsfrist für Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch und erlaubte es den Opfern, das Gericht anzurufen, auch wenn mehr als 50 Jahre vergangen sind. Dies führte zu neuen Klagen im Bundesstaat, an denen die Diözese Camden mit mehr als 50 Klagen beteiligt war.
„In diesem Jahr gab es historische Schwierigkeiten in New Jersey, in unserem Land und in der ganzen Welt aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, gegen die unsere Diözese nicht immun war“, sagte Bischof Sullivan.
Konkurs soll keine direkten Auswirkungen auf Pfarreien haben
Auch andere katholische Diözesen sind in den vergangenen Jahren aufgrund der Verlängerung der Verjährungsfrist bei Fällen von sexuellem Kindesmissbrauch bankrott gegangen. Vier Diözesen in Minnesota haben Konkurs angemeldet und vier in New York.
Bischof Sullivan sagte, dass der Konkurs „keine direkten Auswirkungen auf unsere Schulen, Pfarreien oder Pensionspläne haben wird“.
Im Juni hatte der Vatikan die US-Diözesen darüber informiert, dass bestimmte Konkurserklärungen die Zustimmung Roms erfordern, wenn „die Entfremdung von weltlichen Gütern“ einer Diözese eine von der US-Bischofskonferenz 2011 festgelegte Schwelle überschreitet. Diese Obergrenze beträgt 7,5 Millionen Dollar für Diözesen mit mehr als 500.000 Katholiken und 3,5 Millionen Dollar für kleinere Diözesen.
(uca news - mg)
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